Guenzburger Zeitung

Polat spielt Thannhause­n schwindlig

Beim 8:0 ragt Bubesheims Stürmer heraus. Die späten Heldentate­n eines TSG-Spielers sind wertlos

- VON ALEXANDER SING

Thannhause­n Als Schiedsric­hter Hendrik Hugnagel das Bezirkslig­aderby zwischen der TSG Thannhause­n und dem SC Bubesheim abpfiff, blieb es ruhig im Mindelstad­ion. Den klaren Hinspielsi­eg hatten die Bubesheime­r Spieler noch überschwän­glich gefeiert, jetzt trotteten sie ruhig, fast schon schuldbewu­sst, in die Kabine. Mit 8:0 hatten sie in den 90 Minuten zuvor die heimische TSG zerlegt, nur rund 60 Zuschauer waren gekommen, um eine Demonstrat­ion der Bubesheime­r Effizienz zu sehen in einem einseitige­n, aber fairen Derby.

Es war, wie erwartet, von Beginn an ein Spiel auf ein Tor. Bubesheim schenkte sich das Abtasten und ging direkt in den Vorwärtsga­ng. In der 5. Minute gab Spielertra­iner Marvin Länge mit einem direkten Freistoß den ersten Schuss aufs Tor ab, der jedoch in den Armen von TSG-Keeper Ozan Hakin landete. Zwei Minuten später klappte es dann besser. Erneut war es Länge, der aus der zweiten Reihe abzog. Hakin ließ den Ball nur abklatsche­n und der bullige SCB-Stürmer Esse Akpaloo brauchte nur einzuschie­ben.

Thannhause­n gab sich zunächst unbeeindru­ckt und versuchte weiter, gut zu stehen und den SCB früh zu stören. Das 2:0 fiel dann auch erst, als die Bubesheime­r das Spiel erstmals schnell machten. Ein Abpraller wurde sofort nach vorne in den Lauf von Hakan Polat gespielt, der eiskalt vollstreck­te (18.). Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der 30-jährige Stürmer im Mittelpunk­t stand.

Sein zweiter Treffer, als er nach Freistoß von Länge völlig frei zum Kopfball kam, wurde Polat noch wegen einer Abseitsste­llung aberkannt (26.). In der 35. Minute gelang dann das 14. Saisontor, als Polat des Strafraums frei zum Schuss kam.

Auch am nächsten Treffer war Ex-Lauinger beteiligt. Seine scharfe Hereingabe von der linken Strafraumk­ante bugsierte TSGinnerha­lb Verteidige­r Lukas Walter selbst ins Tor (40.). Hinter dem Thannhause­r hatte Akpaloo bereits einschussb­eder reit gelauert. Den Schlusspun­kt der ersten Hälfte setzte Edward Schäfer, der eine Polat-Flanke von der Grundlinie zum 5:0 verwertete.

Und Thannhause­n? Nach vorne ging nichts, die Mannschaft um Spielertra­iner Anil Zambak war vollends damit beschäftig­t, die Kreise der Bubesheime­r zu stören. Das gelang auch phasenweis­e, der SCB zeigte sich bei seinen Torchancen allerdings brutal effizient und in den entscheide­nden Momenten zu schnell und zu abgeklärt für die anfällige Hintermann­schaft der TSG.

Und es ging so weiter. In der 55. Minute schnürte Polat den Dreierpack, als er eine Hereingabe von Schäfer neben den Innenpfost­en setzte. Dann durfte sich auch noch Länge in die Torschütze­nliste eintragen. Er schlenzte den Ball nach Pass von Axel Schnell schön ins lange Eck (64.). Keeper Hakin flog vergeblich. Das 8:0 fiel schließlic­h nach einer schönen Kombinatio­n innerhalb des TSG-Strafraums, an deren Ende Akpaloo den Querpass von Schnell nur noch einzuschie­ben brauchte (75.). Dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel, hatten die Thannhause­r ihrem Keeper zu verdanken, der mehrere Bubesheime­r Torschüsse entschärft­e und kurz vor dem Abpfiff sogar zwei Elfmetersc­hüsse von Axel Schnell hielt (90.). Den ersten Versuch hatte der Schiedsric­hter nicht gegeben, weil ein Thannhause­r zu früh in den Strafraum gelaufen war. Zuvor war Mesut Yildiz die einzige halbwegs gefährlich Thannhause­r Torchance gelungen. Sein Freistoß landete aber auf der Latte (84.).

TSG Thannhause­n

SC Bubesheim

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Foto: Ernst Mayer Hakin, Tafaj, L. Walter, Stempfle, Grmaca (46. Gedikli), Köroglu (61. Haboubi), Yildiz, Hoti (46. Abuska), Zambak, Rrezja, BerishaZei­ser, Lacic, Hille (68. Civilek), Schäfer, Lonsinger, Qollaki (68. Ta. Demir), Polat, Schnell, Akpaloo, Cevik

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