Polat spielt Thannhausen schwindlig
Beim 8:0 ragt Bubesheims Stürmer heraus. Die späten Heldentaten eines TSG-Spielers sind wertlos
Thannhausen Als Schiedsrichter Hendrik Hugnagel das Bezirksligaderby zwischen der TSG Thannhausen und dem SC Bubesheim abpfiff, blieb es ruhig im Mindelstadion. Den klaren Hinspielsieg hatten die Bubesheimer Spieler noch überschwänglich gefeiert, jetzt trotteten sie ruhig, fast schon schuldbewusst, in die Kabine. Mit 8:0 hatten sie in den 90 Minuten zuvor die heimische TSG zerlegt, nur rund 60 Zuschauer waren gekommen, um eine Demonstration der Bubesheimer Effizienz zu sehen in einem einseitigen, aber fairen Derby.
Es war, wie erwartet, von Beginn an ein Spiel auf ein Tor. Bubesheim schenkte sich das Abtasten und ging direkt in den Vorwärtsgang. In der 5. Minute gab Spielertrainer Marvin Länge mit einem direkten Freistoß den ersten Schuss aufs Tor ab, der jedoch in den Armen von TSG-Keeper Ozan Hakin landete. Zwei Minuten später klappte es dann besser. Erneut war es Länge, der aus der zweiten Reihe abzog. Hakin ließ den Ball nur abklatschen und der bullige SCB-Stürmer Esse Akpaloo brauchte nur einzuschieben.
Thannhausen gab sich zunächst unbeeindruckt und versuchte weiter, gut zu stehen und den SCB früh zu stören. Das 2:0 fiel dann auch erst, als die Bubesheimer das Spiel erstmals schnell machten. Ein Abpraller wurde sofort nach vorne in den Lauf von Hakan Polat gespielt, der eiskalt vollstreckte (18.). Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der 30-jährige Stürmer im Mittelpunkt stand.
Sein zweiter Treffer, als er nach Freistoß von Länge völlig frei zum Kopfball kam, wurde Polat noch wegen einer Abseitsstellung aberkannt (26.). In der 35. Minute gelang dann das 14. Saisontor, als Polat des Strafraums frei zum Schuss kam.
Auch am nächsten Treffer war Ex-Lauinger beteiligt. Seine scharfe Hereingabe von der linken Strafraumkante bugsierte TSGinnerhalb Verteidiger Lukas Walter selbst ins Tor (40.). Hinter dem Thannhauser hatte Akpaloo bereits einschussbeder reit gelauert. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte Edward Schäfer, der eine Polat-Flanke von der Grundlinie zum 5:0 verwertete.
Und Thannhausen? Nach vorne ging nichts, die Mannschaft um Spielertrainer Anil Zambak war vollends damit beschäftigt, die Kreise der Bubesheimer zu stören. Das gelang auch phasenweise, der SCB zeigte sich bei seinen Torchancen allerdings brutal effizient und in den entscheidenden Momenten zu schnell und zu abgeklärt für die anfällige Hintermannschaft der TSG.
Und es ging so weiter. In der 55. Minute schnürte Polat den Dreierpack, als er eine Hereingabe von Schäfer neben den Innenpfosten setzte. Dann durfte sich auch noch Länge in die Torschützenliste eintragen. Er schlenzte den Ball nach Pass von Axel Schnell schön ins lange Eck (64.). Keeper Hakin flog vergeblich. Das 8:0 fiel schließlich nach einer schönen Kombination innerhalb des TSG-Strafraums, an deren Ende Akpaloo den Querpass von Schnell nur noch einzuschieben brauchte (75.). Dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel, hatten die Thannhauser ihrem Keeper zu verdanken, der mehrere Bubesheimer Torschüsse entschärfte und kurz vor dem Abpfiff sogar zwei Elfmeterschüsse von Axel Schnell hielt (90.). Den ersten Versuch hatte der Schiedsrichter nicht gegeben, weil ein Thannhauser zu früh in den Strafraum gelaufen war. Zuvor war Mesut Yildiz die einzige halbwegs gefährlich Thannhauser Torchance gelungen. Sein Freistoß landete aber auf der Latte (84.).
TSG Thannhausen
SC Bubesheim