Schrecksekunde beim Burgauer Kantersieg
Getroffener Schiedsrichter zeigt sich hart im Nehmen. Eisbären bleiben ungeschlagen
Burgau Die Eisbären machen weiter Beute. Auch das sechste Saisonspiel hat der Eishockey-Landesligist ESV Burgau gewonnen. Die Nature Boyz Forst hatten beim 9:3 (4:0/3:1/2:2) keine Chance. Wermutstropfen der Partie war die Verletzung von Danny Grünauer. Er musste in der 38. Minute nach einem Kniecheck vom Eis geführt werden und begab sich zur Untersuchung ins Krankenhaus. Der Forster Tim Vogl bekam für das Foul an Grünauer eine fünfminütige Bankstrafe und eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Er durfte also in dieser Partie nicht mehr mitmachen.
Wie schon beim Spiel gegen den EV Fürstenfeldbruck vor einer Woche waren die Zuschauertribünen gut gefüllt. Rund 500 Besucher sahen den sechsten Saisonsieg der Markgräfler. Allerdings ist in puncto Stimmung noch Luft nach oben. Während die zwei (!) mitgereisten Forster Anhänger ihr Team mit ihrer mitgebrachten Trommel während der gesamten Partie unterstützten, nahmen die Fans der Burgauer die Tore der Eisbären mit bravem Applaus zur Kenntnis.
Forst war während der gesamten Partie klar überfordert. Schon in den ersten 90 Sekunden hatten die Burgauer drei Mal aufs Tor der Gäste geschossen. Einmal ging die Scheibe knapp drüber, zwei Mal blieb der gut agierende Forster Torwart, Markus Kieslich, Sieger. In der siebten Minute war Kieslich aber dann machtlos. Nach einem tollen Pass von Stefano Coco stand David Tomecko völlig frei vor dem Tor. Der Slowake drehte sich kurz und versenkte den Puck im Kasten.
Auch das zweite Eisbärentor ging auf das Konto von Tomecko. Er war nach einer schönen Kombination über Boris Drozd und Stefano Coco erfolgreich (11.). Das dritte Burgauer Tor erzielte David Zachar in der 15. Minute. Der tschechische Neuzugang der Burgauer nahm den Puck sehenswert an und verwandelte eiskalt. Nur 43 Sekunden nach dem 3:0 legten die Eisbären das 4:0 nach. Torschütze war das Burgauer Eigengewächs Marvin Mändle. Die Vorarbeit zu diesem Treffer hatten Boris Drozd und David Tomecko geleistet.
Marvin Mändle und sein Bruder Simon, die alle Juniorenteams der Eisbären durchlaufen haben, bekamen gegen den SC Forst immer wieder Einsatzzeiten. Beide Nachwuchsspieler machten ihre Sache sehr gut. Ende des ersten Drittels mussten die Eisbären, durch zwei Zeitstrafen dezimiert, eine personelle 3:5-Unterzahl überstehen. Die Gäste konnten ihre doppelte Überlegenheit aber zu keinem Treffer nutzen.
Im zweiten Abschnitt waren knapp fünf Minuten gespielt, als Dennis Tausend das fünfte Burgauer Tor erzielte. Der Stürmer der ersten Burgauer Reihe war im Nachschuss erfolgreich. Im Burgauer Kasten stand jetzt Sebastian Gassner für Roman Jourkov. Tausend war auch für das sechste Burgauer Tor verantwortlich, als er ein Zuspiel von Zachar verwertete (34.). Nur wenige Sekunden nach diesem Treffer waren erstmals die Gäste durch Daniel Ebentheuer erfolgreich. Ärgerlich aus Burgauer Sicht war, dass dieser Treffer in einer personellen 5:4-Überzahlsituation der Eisbären fiel. Mit seinem dritten Treffer an diesem Abend stellte David Tomecko dann auf 7:1 (38.). Nach Zuspiel von Boris Drozd schlenzte Tomecko den Puck mit der Rückhand ins kurze Eck. Das nächste Burgauer Eigengewächs war in der 41. Minute erfolgreich. Verteidiger David Heinrich überwand Torwart Kieslich. In der 44. Minute hatten die Gäste die große Chance, das Ergebnis besser zu gestalten. Doch ESV-Goalie Gassner, der Roman Jourkov nach dem ersten Drittel abgelöst hatte, konnte den Penalty von Tobias Dietz parieren. Kurz darauf war Gassner aber dann doch geschlagen. Ein abgefälschter Schuss von Andreas Krönauer fand den Weg zum 8:2 ins Burgauer Tor (47.).
Nach diesem Treffer musste die Partie für einige Minuten unterbrochen werden. Einer der beiden Schiedsrichter war vom Puck am Kopf getroffen worden. Der Helm des Unparteiischen ging dabei zu Bruch. Nach einer kurzen Behandlung und mit neuem Helm konnte der Referee dann weitermachen. Sieben Minuten vor Ende der Partie kamen die Nature Boyz zu ihrem dritten Treffer. Torschütze war noch einmal Daniel Ebentheuer. Den Schlusspunkt setzte Mario Seifert. Er traf nach Zuspiel von Tomecko zum 9:3 ins Forster Tor (57.). » ESV-Trainer Stanislav Hlozek: „Das war kein schönes Eishockey von uns. Wir haben unser Tempo nicht gefunden und ein bisschen arrogant gespielt. Nach der Verletzung von Danny Grünauer waren wir nervös und es herrschte etwas Chaos. Das war unnötig.“
» SC-Forst-Trainer Josef Bachmeier: „Burgau spielt geiles Eishockey. Ich hoffe, dass ich euch heute zum letzten Mal gesehen habe. Ihr habt in dieser Liga nichts verloren.“