Niederlage als Lernquelle
VfL-Team nimmt Fingerzeige aus Regensburg mit
Regensburg Zwei Tage nach dem überdeutlichen Heimsieg gegen die HSG Mainfranken haben die Landesliga-Handballerinnen des VfL Günzburg einen Dämpfer hinnehmen müssen. Beim ESV Regensburg II verloren sie 21:27. Während der Heimfahrt wurde bei aller Enttäuschung analysiert, dass solche Erlebnisse zur Entwicklung der jungen Mädels womöglich mehr beitragen als die bisher erreichten Kantersiege in heimischer Halle. Und da die Konkurrenz in der Spitzengruppe der Rangliste ebenfalls Federn ließ, bleibt das VfL-Team immerhin Tabellenführer der Nord-Gruppe.
Bereits beim Aufwärmen war zu erkennen, dass es kein Selbstläufer wird. Die Oberpfälzer verfügten über einen großen Kader technisch gut ausgebildeter und groß gewachsener Spielerinnen, von denen sich auch einige im Drittliga-Kader befinden.
Der Spielbeginn gestaltete sich dann freilich vielversprechend. Die Deckung konnte fast alles verhindern, lediglich zwei glückliche Tore standen auf der Habenseite der Gastgeber. Ein Abpraller nach einem schönen Block sowie ein Wurf über den Pfosten an den Rücken von Torhüterin Lisa Gremmelspacher fanden ihr Ziel. Da im Angriff Lena Götz und Martina Jahn je zweimal und Alena Harder einmal trafen, stand es nach elf Minuten 5:2 und es folgte die erste Auszeit durch den Heim-Trainer. Diese hatte zunächst keine Auswirkungen. Über 6:4 und 10:5 erspielten sich die Günzburgerinnen einen schönen Vorsprung, auch bedingt durch einige Überzahl-Situationen nach Zeitstrafen für die Gastgeber. Nun folgten aber auch die ersten Hinausstellungen aufseiten des VfL, die Regensburg seinerseits clever nutzte und auf 9:11 verkürzte. In dieser Phase und auch im weiteren Verlauf der Partie wurde im Günzburger Angriff zu hektisch agiert, hier zeigte sich deutlich die Unerfahrenheit der jungen Mannschaft. Da mit Judith Deutschenbauer und Tanja Stoll die Routiniers im Rückraum fehlten, konnte Trainer Jürgen Kees kaum wechseln. Durch einen schönen Treffer von Nina Porkert aus der Distanz ging es trotzdem mit einer 13:12-Führung in die Pause.
Nach einem weiteren Tor der Linkshänderin Anfang der zweiten Halbzeit folgte dann die zweite Zeitstrafe für Spielmacherin Alena Harder, die dem ESV auch die erste Führung einbrachte. Beim 17:14 für das Heim-Team schien das Spiel gedreht, Kees konnte Harder in der Abwehr nicht mehr einsetzen und die Trefferquote im Angriff war suboptimal. Da die bis dahin gut haltende Lisa Gremmelspacher auch keinen Finger mehr an den Ball bekam, versuchte Selina Schlund ihr Glück im Tor. Der VfL kämpfte sich wieder heran und konnte elf Minuten vor Schluss durch einen Siebenmeter von Martina Jahn zum 19:19 ausgleichen.
Doch die Schlussphase gehörte den Gastgebern, die im Angriff clever agierten, das drohende Zeitspiel durch ständige Zweikampf-Suche umgingen und dann immer wieder zum Torerfolg kamen. Die Weinroten hingegen kamen im Angriff nur auf acht Tore in Halbzeit zwei. Das ist der bisher schlechteste Wert in der laufenden Saison.
VfL Günzburg Gremmelspacher, Schlund; Götz (6), Harder (3), Kubasta, Leis, Kovàcs (1), Sperandio, Jahn (7/4), Porkert (4)