Guenzburger Zeitung

Maritim und CCU bleiben Partner

Einst war der Bau umstritten, nun können Hotel und Kongressze­ntrum in Ulm ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Das Innere wird für die Zukunft in Schuss gebracht. Und noch mehr ändert sich

- VON DAGMAR HUB

Ulm Oberbürger­meister Gunter Czisch verwendet gern das Bild einer Ehe für die Partnersch­aft zwischen dem Maritim-Hotel und dem stadteigen­en Kongress-Zentrum CCU. Der Vertrag beider Häuser war auf 25 Jahre angelegt und lief Ende August aus. Die Silberhoch­zeit liegt also hinter den Partnern, nun haben die Stadt Ulm und die Maritim-Hotelgesel­lschaft den Kontrakt um weitere zehn Jahre verlängert. Czisch sieht gute Chancen, dass die „Ehe“auch ihre Goldene Hochzeit erlebt.

Kompromiss­fähigkeit gehört zu einer guten Partnersch­aft: So sehr Czisch und Maritim-Chefin Heike Schober die immer noch modern wirkende Architektu­r und die technische Funktional­ität des CCU loben – 25 Jahre Nutzung haben ihre Spuren hinterlass­en. Der Parkettbod­en vor allem im Foyer des CCU, wo Getränke ausgeschen­kt werden und wo auch gegessen wird, hat in 25 Jahren gelitten und muss aufgearbei­tet werden. Wände müssen gestrichen und so manch anderes erneuert werden. Die im nordrheinw­estfälisch­en Bad Salzuflen ansässige und in Familienbe­sitz befindlich­e Hotelkette und die Stadt Ulm fanden einen Weg, mit dem beide Parteien zufrieden sind. Ulm stellt in den nächsten drei bis vier Jahren einen Betrag von 1,5 Millionen Euro für die Sanierungs­arbeiten und für technische Verbesseru­ngen zur Verfügung, die Maritim-Kette investiert in eine neue Gastro-Küche. In den Investitio­nsanteil der Stadt fallen auch eine neue Konferenz-Beschallun­g und die Umstellung der Beleuchtun­g auf LED-Lampen. Sie soll im nächsten Jahr beginnen. Die Umstellung muss Zug um Zug geschehen und in Abstimmung mit der Nutzung des CCU für Kongresse und für Konzerte und andere kulturelle Events. „Wir können nicht mehrere Wochen lang alles schließen“, sagt Czisch.

Auch bei der Nutzung für Veranstalt­ungen durch die Ulm-Messe ergaben sich vertraglic­he Veränderun­gen: Wie deren Geschäftsf­ührer Jürgen Eilts sagt, zeigte sich im Lauf der 25 Jahre, dass die für die UlmMesse vertraglic­h vereinbart­en bis zu 80 Tage jährlich zu hoch gegriffen waren. Tatsächlic­h bespielt die Ulm-Messe das CCU mit etwa 35 bis 40 Veranstalt­ungen jährlich, sodass das Kontingent auf maximal 50 Tage reduziert wurde. So sehr im Vorfeld des Baus von Maritim-Hotel und CCU im Gemeindera­t gestritten worden war: Heute gebe es von allen Seiten ein klares Bekenntnis zum Standort, sagt Czisch. Es habe zusätzlich­e Besucheran­reize geschaffen, damit Menschen in Ulm nicht nur das Münster besuchen. Das CCU sei, beurteilt Jürgen Eilts, „eine Hülle, in der sich jeder wohlfühlt.“Das Maritim-Hotel erlebte 2017 mit einer Auslastung von 70 Prozent ein sehr positives Jahr, resümiert Direktorin Heike Schober.

Und die Zukunft? Czisch sieht im Bau der ICE-Neubaustre­cke Stuttgart-Ulm Wachstumsp­otenzial für die Donaustadt, denn angesichts höherer Preise in Stuttgart eröffne sich für Menschen, die beispielsw­eise zu Kongressen in die Landeshaup­tstadt wollen, die Möglichkei­t, in Ulm zu übernachte­n und morgens nach Stuttgart zu fahren. Einen weiteren Schub könne die Stadt durch Impulse der Software-Entwicklun­g erleben, die erheblich zur Prosperitä­t Ulms beitragen können. An der Ausstattun­g im CCU soll es nicht scheitern: WLAN ist im Kongressze­ntrum bereits installier­t worden.

 ?? Archivfoto: Alexander Kaya ?? Vom Streitobje­kt zu einem prägenden Gebäude der Stadt Ulm: das Hotel Maritim am Valckenbur­gufer.
Archivfoto: Alexander Kaya Vom Streitobje­kt zu einem prägenden Gebäude der Stadt Ulm: das Hotel Maritim am Valckenbur­gufer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany