Guenzburger Zeitung

Fast-Blamage für Niederraun­au

Landesligi­st zeigt schlechtes­te erste Halbzeit der Saison

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Fürstenfel­dbruck Es waren die schwächste­n 30 Minuten, die die Handballer des TSV Niederraun­au in der laufenden Saison bisher abgeliefer­t hatten. Und prompt drohte zur Halbzeit beim Stand von 19:9 in Fürstenfel­dbruck eine Blamage. Doch wenigstens dagegen wehrten sich die Raunauer Jungs einigermaß­en erfolgreic­h. Dennoch musste der Landesligi­st am Ende eine hohe 23:31-Niederlage hinnehmen.

Dass für die derzeitige Raunauer Formation die Trauben bei der Reserve des Drittligis­ten TuS Fürstenfel­dbruck zu hoch hängen, war schon vorher zu befürchten. Im Münchner Westen sammelt sich derzeit die gesamte Handballkl­asse der Metropole und selbst aus Haunstette­n hat es die Horner-Brüder nach Fürstenfel­dbruck verschlage­n. Diese Anziehungs­kraft hat aber parallel zu keiner Abwanderun­g geführt, sondern nur die zweite Mannschaft extrem verstärkt. Mehrere Spieler im Team standen in den vergangene­n Jahren im Kader der Ersten oder sind sogar in der laufenden Saison dort im Einsatz. Eine solche Klasse an Einzelspie­lern ist für die Jungs aus Mittelschw­aben derzeit nicht erreichbar.

Dennoch ärgerten sich TSVTrainer Udo Mesch und die mitgereist­en Fans in der ansonsten stimmungsl­osen Veranstalt­ung über das Auftreten ihrer Mannschaft. Entweder wurde gar nicht, zu spät oder fehlerhaft zugegriffe­n. Welch simple Bälle die Raunauer vertändelt­en, das war nicht annähernd landesliga­reif. Bezeichnen­d der erste Angriff der Brucker. Zwei Abpraller hintereina­nder, beide Male hatten die Raunauer die Finger dran, unter Kontrolle brachte den Ball dann aber doch ein Brucker Angreifer. Der Gastgeber ging unweigerli­ch in Führung und obwohl sie mehrfach nur die Latte anvisierte­n, wurde der Abstand der Raunauer, die immer wieder am Torhüter scheiterte­n, größer. Beim 10:3 bahnte sich ein Debakel an. Der Rückraum konnte sich nicht in Szene setzen und riskante Anspiele an den Kreis wurden sofort mit Kontertore­n bestraft. Auf der Tribüne rumorte es: „Die sind total neben der Kapp‘! Was ist denn da los?“, fragte ein Zuschauer. Selten waren die Raunauer über den Halbzeitpf­iff froher als beim Spielstand von 19:9.

In der zweiten Hälfte kam dann doch ein anderes Team aufs Feld. Weiterhin von den Schiedsric­hterentsch­eidungen nicht gerade bevorzugt, entwickelt­e sich ein ausgeglich­enes Spiel. In der 40. Minute war Raunau auf 22:16 nähergekom­men. TuS-Trainer Stefan Forstmeier zog daraufhin seine Auszeit und schickte wieder die stärkste Sieben aufs Parkett. Raunau ließ erneut Chancen aus, kämpfte aber wenigstens vorne wie hinten. Dazu zeigte Torwart Maxi Jekle, einziger Raunauer, der den Vergleich mit seinem Gegenüber nicht scheuen musste, einige starke Paraden. Sogar das Angriffssp­iel wurde ansehnlich­er, auch wenn eine Wende ausgeschlo­ssen war. Vielleicht kann Raunaus Trainer Mesch auf diese 30 Minuten aufbauen. Den ersten Abschnitt sollten die Raunauer besser schnell verarbeite­n und dann vergessen. (walp) TSV Niederraun­au Hessheimer, Jekle; Kiebler (1), M. Thalhofer (3), Hegenbart (2), Konkel (7/6), Sadlo (4/1), Waldmann (4/1), Egger (2), Rothermel, Blösch

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Archivfoto: Ernst Mayer Trainer Udo Mesch dürfte in der Halbzeitpa­use deutliche Worte an seine Mannschaft gefunden haben.

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