Bill Gates will die Toilettenrevolution
Bill Gates hat zu einem drastischen Illustrationsmittel gegriffen: Mit einem Glas voll Kot am Rednerpult hat der Microsoft-Gründer in Peking zu einer weltweiten Toilettenrevolution aufgerufen. Er ist sich sicher: Der Mangel an sauberen sanitären Anlagen verursacht Krankheiten, durch die jedes Jahr eine halbe Million Kinder unter fünf Jahren ums Leben kommen. Das sagte der 63-Jährige in der chinesischen Hauptstadt auf einer Messe für innovative Toilettentechnologien, die ohne Kanalisation auskommen. Den wirtschaftlichen Schaden durch Gesundheitskosten und den Ausfall an Produktivität und Löhnen bezifferte Gates auf 223 Milliarden USDollar (195 Milliarden Euro). Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung habe keine sauberen Sanitäranlagen, sagte Gates. Auch bleibe mehr als die Hälfte der menschlichen Hinterlassenschaften unbehandelt. „Vor einem Jahrzehnt hätte ich nie gedacht, dass ich so viel über Kot wissen würde“, sagte Gates, der zu den reichsten Menschen der Erde zählt. „Und ich habe ganz bestimmt nicht gedacht, dass Melinda mir sagen müsste, dass ich aufhören soll, am Abendbrottisch über Toiletten und Fäkalschlamm zu reden.“