Zum zehnten Mal für Team Deutschland
Warum der SV Edelstetten zahlreiche WM-Teilnehmer zu Hause lässt
Edelstetten/Kielce Im Bereich HipHop-Tanz gehört der SV Edelstetten mit dem Tanzzentrum Majsai seit Jahren zur deutschen Spitze. Das bewies die Truppe jetzt wieder bei den Weltmeisterschaften im Hip Hop, Break Dance und Electric Boogie, die die International Dance Organization (IDO) heuer in Kielce im Südosten Polens ausrichtete.
Die Edelstetter waren nach ihrem Erfolg bei den deutschen Meisterschaften (unter anderem fünf Mal Gold) eigentlich in allen Altersklassen qualifiziert. Dass letztendlich nur 18 Tänzer vom Tanzzentrum (siehe Infokasten) zu den Championships fuhren, hatte laut Michaela Majsai einen einfachen Grund: „Es war in diesem Jahr einfach zu teuer, alle mitzunehmen. Es war eine weite Reise, außerdem konnten auch nicht alle für das Turnier freinehmen.“
Sie müsse, gemeinsam mit den Eltern der jungen Tänzer, sorgfältig abwägen, wer zum Turnier fährt. Denn unter Umständen dauert ein Auftritt dort nur eine Minute, bevor bereits die Hälfte der Teilnehmer ausscheidet. Gerade im Bereich Hip Hop ist die Gefahr groß, angesichts starker Konkurrenz aus Ländern, in denen der Tanzsport wesentlich professioneller betrieben wird als hierzulande.
Dennoch gelang den Edelstettern mit der diesjährigen Teilnahme das Kunststück, zum zehnten Mal in Folge bei diesem Turnier dabei zu sein. In Kielce konnten sie sich mit mehr als 2500 anderen Tänzern aus 34 Nationen und von drei verschiedenen Kontinenten messen. Die meisten Teilnehmer kamen aus Eu- ropa, aber auch Nationen wie Ghana, Mauritius, Indien und Südafrika waren vertreten.
Die deutsche Abordnung fiel deutlich kleiner aus als im Vorjahr. In der Gesamtwertung kam sie am Ende auf den sechsten Platz. 2017 in Dänemark war Deutschland noch Gesamtsieger.
Entsprechend konnte auch die Abordnung aus Edelstetten heuer weniger vordere Plätze verbuchen. Dennoch gelangen einige Achtungserfolge. Die beste Leistung lieferte das Team der Junioren ab. Es setzte sich im „kleinen Finale“gegen die Young Lions aus England durch und holte Bronze im Team-Battle. Ein besonderer Erfolg, sagt Majsai: „Das Team wird sich jetzt altersbedingt auflösen, viele steigen zu den Erwachsenen auf. Da war eine Medaille zum Abschied natürlich toll, vor allem, weil wir das im letzten Jahr gegen England schon einmal geschafft haben.“
Ebenfalls unter die Top zehn schaffte es Nikita Schletgauer im Duo mit Laura Naric im Electric Boogie. Der elfjährige Schletgauer trat in dieser Saison erstmals bei den Junioren an. Auch über den Einzug ins Halbfinale mit ihrem neu formierten Ü30-Team freute sich Michaela Majsai sehr.
Für die Organisation des Turniers hat sie nur Lob übrig, sportlich hätten vor allem die Auftritte zahlreicher Stars der Szene für ein hohes Niveau gesorgt. Und auch die Stimmung sei wieder bestens gewesen. „Das ist wie beim Fußball. Jeder fiebert für sein Land, hat Flaggen dabei. Es ist jedes Jahr wieder schön, dabei zu sein.“