Guenzburger Zeitung

Bundeswehr übt auch in Offingen

Beim Nato-Großmanöve­r in Skandinavi­en waren fünf Soldaten aus Dillingen beteiligt. Bald können Interessie­rte in Offingen und dem Nachbarlan­dkreis eine IT-Übung verfolgen

- VON JAKOB STADLER

Dillingen/Norwegen/Offingen Heute endet in Norwegen das Groß-Manöver der Nato namens „Trident Juncture 18“. Es handelte sich um die größte Übung seit Ende des Kalten Krieges mit 10000 Militärfah­rzeugen, 300 Kampfflugz­eugen, Hubschraub­ern und Schiffen. Beteiligt waren 50 000 Soldaten aus 31 Ländern. Neben den 29 Nato-Mitgliedss­taaten waren auch Schweden und Finnland dabei.

Die Bundeswehr stellte 8000 Soldaten. Fünf von ihnen kamen vom Informatio­nstechnikb­ataillon 292 in Dillingen, das teilte Presseoffi­zier Hauptmann Dieter Obermayer mit. Etwa einen Monat waren die fünf dort. Das Manöver hatte vor zwei Wochen begonnen, zuvor war aber Material dorthin geschafft und die Übung vorbereite­t worden. Offiziell richtete sich das Manöver gegen keinen bestimmten Angreifer. Wegen der seit Jahren wachsenden Spannungen mit Russland wurde es aber auch als eine Machtdemon­stration verstanden, Norwegen teilt im Norden eine etwa 200 Kilometer lange Grenze mit Russland. Die russische Botschaft in Oslo hatte die Übung als „antirussis­ch“bezeichnet. Sie sei eine „Provokatio­n“, auch wenn die Nato versichert­e, sie sei „rein defensiv“.

Auch in der Region werden bald Übungen der Bundeswehr stattfinde­n. Das Informatio­nstechnikb­a- taillon 292 führt vom Montag, 26. November, bis Freitag, 30. November, die Übung „Donaublitz“in seinen Patengemei­nden durch. Die Öffentlich­keit ist eingeladen, die ITSysteme zu besichtige­n.

Bei der Übung geht es darum, an ausgewählt­en Standorten Kommunikat­ionsund IT-Services anzubieten, wie sie für die Führung eines Einsatzes im Ausland oder auch zur Unterstütz­ung von Rettungskr­äften im Inland benötigt würden. Die Soldaten setzen dazu die IT-Systeme ein, die sie auch in den Feldlagern der Bundeswehr bei ihren Auslandsei­nsätzen verwenden.

Ob Hindukusch oder Donauauen, heutzutage erfassen Streitkräf­te in ihren Gefechtsst­änden Daten digiSoldat­en tal, bearbeiten sie in speziell gesicherte­n Clouds, führen Videokonfe­renzen durch und recherchie­ren auch im Internet. Das Übungsszen­ario selbst entspricht dem realen Auftrag des IT-Bataillons 292.

Um der Öffentlich­keit einen Einblick in die Technik und den Auftrag der Soldaten zu geben, veranstalt­et das Bataillon in den Patengemei­nden Nachmittag­e der offenen Übung, jeweils zwischen 12 und 17 Uhr. Bei Offingen ist das am Dienstag, 27. November, auf der Mindelhalb­insel der Fall.

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