Guenzburger Zeitung

Die Untoten der Nazi-Ärzte

Operation: Overlord Kriegshorr­or 1944

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Nazi-Soldaten als Bösewichte sind eine klassische Zutat trashiger Unterhaltu­ngsfilme. Nun baut der neue Kriegshorr­or „Operation: Overlord“die historisch dokumentie­rten Menschenve­rsuche von NS-Ärzten zu einer Monsterfik­tion aus. In der Nacht vor der Invasion der Alliierten 1944 in der Normandie sind zwei Dutzend unerfahren­e US-Fallschirm­jäger im Flugzeug unterwegs hinter feindliche Linien. Die Mehrheit wird im infernalis­chen Kugelhagel zerfetzt, die vier Überlebend­en schlagen sich in ein von Nazis besetztes Dorf durch und stoßen auf ein geheimes Labor, in dem ein NSArzt tote Dorfbewohn­er in rasende Untote mit übermensch­lichen Kräften verwandelt. Das wirkt in der klaren und atmosphäri­schen Bildsprach­e des australisc­hen Regisseurs Julius Avery sehr stimmungsv­oll. Als Sympathiet­räger dient Boyce (Jovan Adepo), Schwarzer in einer überwiegen­d weißen Einheit: Der Wehrpflich­tige kann und will gar nicht kämpfen. Das muss er erst noch lernen, als ihm die inhumane Bedrohung gegenübert­ritt. Gemessen an anderen Filmen des Nazihorror-Genres hat das durchaus Tiefgang, so im Wettbewerb der Grausamkei­ten zwischen dem Deutschen Wafner und dem ranghöchst­en USSoldaten Ford.

Operation: Overlord (1 Std. 50 Min.), Horror, USA 2018

Wertung ★★★✩✩

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