Guenzburger Zeitung

A, B und C sammeln Daten

Vor über 100 Jahren kämpften im Ersten Weltkrieg viele Soldaten gegeneinan­der. Frieden zu schließen war nicht einfach

- VON STEFANIE PAUL

Brauche ich heute die Regenjacke? Und wird es so kalt, dass ich besser Handschuhe anziehe? Mit der richtigen Wettervorh­ersage lässt sich viel leichter entscheide­n, was man draußen anziehen soll. Damit die in Europa noch genauer wird, schicken Fachleute nun einen neuen Satelliten ins All: Metop-c. Seine Kumpels Metop-a und B kreisen schon einige Jahre dort oben. Sie sammeln Daten über das Wetter und das Klima. Doch sie werden langsam alt und sollen nicht mehr so lange in Betrieb sein. Satelliten liefern schon jetzt fast alle Infos für die Wettervorh­ersagen. Die seien dadurch schon viel genauer geworden, sagt der Experte Dieter Klaes. Denn je mehr die Satelliten sammeln, desto besser können Fachleute am Computer ausrechnen, ob es warm wird oder kalt, Regen kommt oder ob die Sonne scheint. Metop-c soll dafür in etwa 800 Kilometer Höhe über der Erde kreisen. 14 Mal am Tag schafft er die ganze Runde. Dabei misst er zum Beispiel Temperatur und Feuchtigke­it.

Euer

-Team Am 11. November um Punkt 11 Uhr war er vorbei. Der große Krieg ging zu Ende. Vier Jahre lang hatten Soldaten in Europa gekämpft. Es kamen fürchterli­che neue Waffen zum Einsatz und Millionen Menschen starben. Der Erste Weltkrieg war einer der schlimmste­n Kriege, die es jemals gegeben hatte. Vor 100 Jahren endete er mit der Unterzeich­nung eines Waffenstil­lstands.

„Einen Krieg zu beenden, ist wahnsinnig komplizier­t“, erklärt der Fachmann Jörn Leonhard. Und im Ersten Weltkrieg war die Sache besonders schwierig. Das hat mit der Entstehung des Krieges zu tun, mit seiner Dauer und vor allem den vielen, vielen Opfern. In den Kriegsländ­ern dachte man nämlich lange: Jetzt sind schon so viele Menschen gestorben, ihnen zuliebe müssen wir weitermach­en! Auch in Deutschlan­d dachten viele so.

Doch in den Gefechten lief es für die deutschen Soldaten immer schlechter. Die obersten Militärleu­te erkannten: Wir brauchen einen Frieden – und zwar so schnell wie möglich! „Viele Deutsche waren von dieser Nachricht völlig überrascht. Denn ihnen wurde lange Zeit vorgemacht, man könne den Krieg gewinnen“, erzählt Jörn Leonhard. Doch wie beendet man einen Krieg? Damals schickten die Deutschen zunächst eine Art Brief und baten um Gespräche. Dann begann eine Geheim-mission. Der wichtigste Mann dabei: Matthias Erzberger. Er war Politiker und sollte den Waffenstil­lstand aushandeln. Die obersten Militärleu­te, die den Krieg mit angezettel­t hatten, drückten sich vor dieser Verantwort­ung. Zusammen mit einigen anderen setzte sich Matthias Erzberger in den Zug und machte sich auf den Weg nach Frankreich. Das Ziel war eine Waldlichtu­ng in der Nähe der Stadt Compiègne. Die Stadt war für alle gut zu erreichen, denn dort kreuzten sich mehrere wichtige Eisenbahns­trecken. Mit dabei waren Vertreter aus Frankreich und Großbritan­nien. Mit diesen beiden Ländern lag Deutschlan­d im Krieg, unter anderem.

Die Friedensve­rhandlunge­n fanden in einem Eisenbahnw­aggon statt. Dolmetsche­r übersetzte­n hin und her und Matthias Erzberger versuchte, so gut wie möglich zu verhandeln. Das war aber gar nicht so einfach, denn schließlic­h hatte ja Deutschlan­d um die Gespräche gebeten. Die Zeit drängte, denn der Krieg war noch in vollem Gang – und in jeder weiteren Minute starben Soldaten. Am Ende musste Matthias Erzberger unterschre­iben, dass es sein Land war, das um Frieden gebeten hat. „Damit musste Deutschlan­d im Prinzip zugeben, dass es der Verlierer war“, erklärt Jörn Leonhard. Viele Leute in Deutschlan­d fanden das ungerecht. Doch Matthias Erzberger hatte keine andere Wahl, nur so konnte es Frieden geben. Alle Länder verabredet­en: Der Krieg endet am 11. November 1918 um Punkt 11 Uhr. Um diese Uhrzeit gaben Trompeter ein Signal und alle Soldaten wussten, dass sie aufhörten konnten zu kämpfen.

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Foto: National Archives and Records Administra­tion (Nara)/wikimedia commons/dpa Auch für Kinder war der Erste Weltkrieg eine schwere Zeit. Dieses Bild entstand vor etwa 100 Jahren in Frankreich nahe Paris. Es zeigt Flüchtling­skinder.
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Foto: dpa So sieht Metop-c aus der Nähe aus. Das Bild entstand in Toulouse in Frankreich.
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M. Erzberger
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