Guenzburger Zeitung

Schluss mit den Faxen

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Die CSU schleppt sich dem Ende der Ära Seehofer entgegen und der Parteichef hat es sich selbst zuzuschrei­ben, wenn es für ihn persönlich ein Ende mit Schmerzen wird. Zu lange hat Seehofer die Partei hingehalte­n. Zu oft hat er seine Entscheidu­ng hinausgezö­gert. Jetzt haben die CSU-Granden die Faxen dicke. Seehofers Ende als Nummer eins der CSU ist nicht mehr Seehofers Entscheidu­ng.

Nach drei Wahlpleite­n in Folge und mit der Europawahl vor Augen gibt es für die angeschlag­ene Partei keinen anderen Weg mehr, als den Chef auszutausc­hen. Damit ist die CSU zwar noch lange nicht wieder auf der Erfolgsspu­r, aber sie hat eine echte Chance auf einen Neuanfang.

Seehofers Kredit in der CSU ist aufgebrauc­ht. Nach all den Scharmütze­ln der Vergangenh­eit brauchte er im Parteivors­tand nicht länger auf Geduld oder gar auf Unterstütz­ung hoffen. Er kam als einsamer Wolf und er wird als einsamer Wolf gehen müssen. Das ist die eine Geschichte. Dass er als weißer Ritter kam und als Sündenbock gehen muss, ist die andere. Beim Starkbiera­nstich am Nockherber­g wurde es ihm schon vorhergesa­gt: „Es ist Zeit, alter Horst, ...“

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