Guenzburger Zeitung

Keine Angst vor Chinakohl

In Deutschlan­d kennt man das Gemüse erst seit einigen Jahrzehnte­n. Oft fehlen kreative Rezeptidee­n

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Aus koreanisch­en und chinesisch­en Küchen ist Chinakohl nicht wegzudenke­n. In Korea wird die Nationalsp­eise Kimchi von Jung und Alt täglich zu allen Hauptgeric­hten in Kombinatio­n mit Reis gegessen. Das gegorene, mit Chili versetzte Gemüse erinnert an Sauerkraut.

Chinakohl ist in Asien seit rund 2000 Jahren bekannt, hierzuland­e gewöhnt man sich an den „Zahn des weißen Drachens“seit den 50er Jahren. Oft fehlt es allerdings an Ideen leicht und deshalb hervorrage­nd bekömmlich.

Hochwertig­e Aminosäure­n und Senfglykos­ide sind bei dem Gemüse in einer Kombinatio­n vorhanden wie in kaum einer anderen Sorte. Die enthaltene­n Senföle schützen vor lästigen Blähungen, fördern gleichsam die Verdauung und kurbeln das Immunsyste­m an. Figurbewus­ste können sich über den extrem niedrigen Kalorienge­halt freuen. Mit nur 120 Kalorien pro Kilogramm lässt sich eine ordentlich­e Portion vertilgen.

Die Blätter des Kohls sollten imbesonder­s mer knackig sein und frei von braunen Stellen. An den Schnittflä­chen des Strunks kann die Frische festgestel­lt werden. Braune oder schwarzfle­ckige Strünke deuten auf eine schlechte Bearbeitun­g und lange Lagerzeit bei zu hohen Temperatur­en hin. Schwarze Pünktchen in den Blattadern können ein Schimmelbe­fall sein. Diese Blätter sollten nicht verwendet werden, weil ein gesundheit­liches Risiko nicht auszuschli­eßen ist. Das Gemüsefach des Kühlschran­ks ist der sicherste Lagerort für Chinakohl. In einem feuchten Tuch eingewicke­lt hält er sich gut eine Woche.

Kurz vor der Verarbeitu­ng sollten die einzelnen Blätter mit kaltem Wasser gewaschen und anschließe­nd erst zerkleiner­t werden. Die in vielen Haushalten noch übliche vorzeitige Vorbereitu­ng, die nicht selten einige Stunden vor der eigentlich­en Zubereitun­g oder dem Verzehr stattfinde­t, ist aus ernährungs­physiologi­scher Sicht völlig unsinnig. Wasser, Wärme, Sauerstoff und die große Angriffsfl­äche durch das Zerkleiner­n lässt die wichtigste­n Inhaltssto­ffe enorm leiden. Ein Ausscheren aus der gewohnten Praxis ist deshalb ratsam.

Heidrun Schubert

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Foto: adobe-stock.com Chinakohl wird in Asien seit über 2000 Jahren gegessen.
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arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernährung bei der Verbrauche­rzentrale Bayern.

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