Guenzburger Zeitung

Es fehlt ein klassische­s Café

- VON CHRISTIAN KIRSTGES redaktion@guenzburge­r-zeitung.de

Je weiter man die Hofgasse in Richtung Rathaus entlang geht, desto ruhiger wird es dort. Vor allem das seit Jahren leer stehende Gasthaus bildete eine Lücke, die sofort ins Auge fiel. Dass jetzt dort endlich wieder ein Restaurant eingezogen ist, und dazu eines mit schwäbisch­er Küche, ist ein Gewinn für Günzburg und die Altstadt. Noch ein Vertreter von Branchen, die es hier bereits zur Genüge gibt, hätte die Gasse nicht auf-, sondern abgewertet. Den neuen Pächtern sind die Daumen zu drücken, dass sie Erfolg haben werden. Genauso wie dem Chef des Coffeeshop­s, der am Wätteplatz einzieht.

Gastronomi­sch ist in Günzburg viel geboten, gerade für eine Stadt dieser Größenordn­ung. Doch nach wie vor gibt es seit dem WachterEnd­e etwas, was in der Altstadt fehlt: ein klassische­s Café mit Konditorei. Der Bedarf ist da. Nicht nur, dass überall, wo eine solche Institutio­n eines Ortes schließt, das Bedauern riesig ist. Auch, wer sich andernorts solche Kaffeehäus­er mit ihren selbst gebackenen Kuchen, Torten und den Pralinen anschaut, merkt sofort: So etwas kommt an. Gerade in Günzburg mit seinem Umland und den Touristen würde ein solches Café mit Sicherheit gut laufen. Bleibt zu hoffen, dass diese Lücke irgendwann geschlosse­n wird – und dass die Gastronomi­e ihr großes Zukunftsth­ema Personal und Nachfolge gut meistern kann.

Letztlich ist auch hier wieder jeder einzelne Gast gefragt: Denn nur, wenn die Menschen die Lokale auch frequentie­ren und gute Qualität mit der Bereitscha­ft honorieren, dafür etwas mehr auszugeben, werden sie bestehen können. Und wenn bei der Bürokratie mehr als jetzt mit Augenmaß gearbeitet wird.

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