Guenzburger Zeitung

Was weiß Weidel?

- VON MICHAEL STIFTER msti@augsburger-allgemeine.de

Hat die AfD eine Parteispen­denaffäre am Hals? Mit dem Geld, das sie aus der Schweiz bekommen hat, stimmt jedenfalls etwas nicht. Das weiß auch die Parteiführ­ung. Anders ist die Geheimnisk­rämerei nicht zu erklären. Und es ist ja nicht das erste Beispiel für undurchsic­htige Finanzgesc­häfte der AfD. Im Wahlkampf machte ein geheimnisv­oller „Unterstütz­erverein“kostenlos Werbung für die Partei – im Wert von Millionen. Woher das Geld kam? Unbekannt.

Im aktuellen Fall könnte sich die AfD strafbar gemacht haben, weil der Spender außerhalb der EU sitzt. Anstatt die Verantwort­ung an einen Kreisverba­nd abzuschieb­en, muss Alice Weidel zur Aufklärung beitragen. Schließlic­h war die Großspende eindeutig als Wahlkampfh­ilfe für die heutige Chefin der Bundestags­fraktion deklariert. Vor allem die Fragen, warum das Geld trotz aller Zweifel so spät zurücküber­wiesen wurde und was in der Zwischenze­it damit geschah, muss Weidel beantworte­n.

Eine Partei, die Politik so gerne als einzige Verschwöru­ng dunkler und korrupter Mächte in Hinterzimm­ern geißelt, sollte doch keine Geheimniss­e haben, wenn es um die eigenen Finanzen geht. Oder?

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