Wenn die Dörfer ausbluten
Ein Team von Donautal-Aktiv konzentriert sich auf das Leben und Wohnen auf dem Land. Ein Vortrag am Donnerstag in Burgau ist ebenfalls diesem Thema gewidmet
Der Günzburger Filmemacher Werner Flott und seine Frau Elisabeth haben wieder einen Auftritt im Fernsehen. Im ARD-Verbrauchermagazin Plusminus recherchierten sie mit versteckter Kamera unter anderem Krankenkassenleistungen bei Auslandsaufenthalt. Die Sendung läuft am Mittwoch, 14. November, um 23.15 Uhr. (zg) Dustin Martin von der Mittelschule Burgau ist der neue Landkreisschülersprecher der Mittelschulen des Landkreises Günzburg. Ida Reiter von der Mittelschule Jettingen-Scheppach ist seine Stellvertreterin. Im Bericht darüber in der vergangenen Woche waren die falschen Namen veröffentlicht gewesen, da der Kreisjugendring die Mitteilung aus dem vergangenen Jahr verschickt hatte. (gz)
Stehen die Ställe inzwischen leer? Sind die Kinderzimmer verwaist? Oder suchen Sie dringend eine kleine Wohnung, damit Sie endlich von zuhause ausziehen können? „Wir haben viel Wohnraum, aber er passt nicht zu unseren Bedürfnissen“, fasst Lothar Kempfle das Problem zusammen. Statistisch gesehen gibt es in den Landkreisen Dillingen und Günzburg sehr viel Wohnraum, weiß der Geschäftsführer von Donautal-Aktiv. Doch immer öfter leben dort einsame Menschen, die ihren Partner verloren haben, die Kinder leben woanders. Jungen Menschen, die in ihrem Heimatort bleiben wollen, finden nichts Passendes. Sie ziehen in die nächste Stadt oder bauen ihr Eigenheim auf die grüne Wiese, schildert Kempfle das Szenario.
Die Auswirkungen des demografischen Wandels werden von der Bevölkerung wahrgenommen. „In Bürgerworkshops haben wir festgestellt, dass die Situation verzweifelt ist – und es gibt keinen guten Handlungsansatz. Deswegen wollen wir das Thema zum Thema machen.“Mehr könne der Verein mit Sitz in Bächingen nicht tun. Auch die Bürgermeister im ländlichen Raum seien bereits ausgelastet. Deswegen sucht Kempfle einen anderen Ansatz: Er will interessierte Dorfgemeinschaften gewinnen, die das Problem erkennen und gemeinsam wollen, wie ihr Dorf zukunftsfähig wird. Oft fehle es gar nicht am Geld, sondern an Knowhow und Handlungsbedarf. Modellkommunen könnten sich im Rahmen eines Leader-Projektes mit Ideen wie seniorengerechtem Wohnen beschäftigen. Es müsse auf jeden Fall etwas passieren, sagt Kempfle, denn: „Der eine ist mit seinem Haus überfordert, der andere findet keinen Wohnraum und geht, die Dörfer bluten aus, der Kindergarten rechnet sich nicht mehr, die Bushaltestelle wird nicht mehr angefahren…“Donautal-Aktiv will Interes- sierte unterstützen, zum Beispiel im Rahmen von Arbeitskreisen, mit der Erstellung von Leerstandskatastern als Datenbasis, mit Maßnahmen zur Sensibilisierung der Kommunen und ihrer Einwohner und durch Koordinierung eines Entwicklungsnetzwerkes, schlägt Kempfles Kollegin Andrea Zangl vor. Würden 20 von 60 Kommunen etwas bewegen, könnten andere nachziehen und hätten es leichter. Wenn man etwas ändert, leiste man etwas für das Dorf: Neue, altersgerechten Wohnformen für ältere und jüngere Menschen, verbunden mit Mobilitätsergänzunlernen gen und Barriereabbau sowie die Investition in kulturelle Bildung stärken die Verwurzelung, halten die Menschen auf dem Land oder motivieren sie dazu, sich später dort wieder anzusiedeln, sagt Zangl. Kempfle weiß, dass das in der Schweiz bereits klappt. Deswegen will sich das Team Regionalentwicklung von Donautal-Aktiv bis 2022 auf das Thema „Leben und Wohnen auf dem Land“konzentrieren. Ziel müsse es sein, dass die wichtigsten Funktionen öffentlicher Daseinsvorsorge gewährleistet sind und das Dorf als attraktiver Wohn- und Lebensort erhalten wird. Maßnahmen wie Image-Kampagnen, Ortskernbelebungen oder erste Startprojekte mit Hauseigentümern, die Beratungsgutscheine bekommen, sollen dazu beitragen. Eine gesunde Dorfstruktur und eine gute Dorfgemeinschaft sorgen für eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Dörfer, sind Zangl und Kempfle überzeugt.
Am Donnerstag, 15. November, wird Sabine Müller-Herbers über das Thema „Aktive Innenentwicklung – eine Chance für zukunftsfähige und lebendige Dörfer“sprechen. Ihr Vortrag beginnt um 16 Uhr in der Kapuzinerhalle in Burgau. Die Referentin, tätig bei der BaaderKonzept GmbH, wird erläutern, was Innenentwicklung bedeutet, welche Zielgruppen miteinbezogen werden und Handlungsansätze aufzeigen. Im Anschluss ist Zeit für Diskussion. Firma Settele hat sich bereit erklärt, dafür keinen Betrag einzubehalten und die Brauerei spendet die Einnahmen an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung – auch 15 Cent pro Flasche aus dem herkömmlichen Verkauf gehen dorthin. Vom Fass gibt es das Bier zudem in der Brauerei-Gaststätte „Zum Rad“am Günzburger Markt.
Im Handel sind die Kästen mit unserem Jubiläums-Bier nicht nur in Günzburg erhältlich. Folgende Händler werden beliefert:
V-Markt, Rewe Passinger, Getränke Finkbeiner, Getränke Ehrenreich, Getränke Göbel, Getränke Frank in Wasserburg
V-Markt, Rewe, RAN, Getränke Gum in Unterknöringen – bei Fristo wird es laut Bucher entgegen der ersten Mitteilung doch nicht zu kaufen sein, da der lokale Händler es anbieten wollte, die Zentrale des Getränkemarktes aber nicht.
Getränke Lehner V-Markt, Getränke Finkbeiner, Getränke Welscher Getränke Finkbeiner V-Markt
Edeka Getränke Kischkat Außerdem erhältlich ist es in Nersingen und Strass jeweils bei Getränke Finkbeiner sowie in Weisingen bei Getränke Lehner. (gz)