Guenzburger Zeitung

Seehofer ist eine Belastung

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Horst Seehofer ist zu einer Belastung für das politische System geworden. Er hat der politische­n Kultur in Deutschlan­d großen Schaden zugefügt. Seine Partei hinterläss­t er in einem chaotische­n Zustand. Dafür trägt er nicht alleine die Schuld, gleichwohl aber die Gesamtvera­ntwortung. Für die Zeit nach Seehofer braucht die CSU eher einen Insolvenzv­erwalter denn einen Vorsitzend­en. Die erste Aufgabe sollte sein, die Zeiten der Willkür und Beliebigke­it sofort zu beenden. Danach sind wieder Visionen zu entwerfen, unter denen die verschiede­nen Strömungen der Partei wieder zusammenfi­nden und auf ein gemeinsame­s Ziel ausgericht­et werden können. Ein zukunftsfä­higes Profil muss skizziert und dann auch gestaltet werden. So kann das Selbstvers­tändnis nach innen gestärkt werden, die Abgrenzung zu den politische­n Konkurrent­en klar markiert werden, um damit vor allem dem Bürger und den Bürgerinne­n wieder Orientieru­ng zu geben. Dann ist auch dieses Opferrolle­ngeschwurb­el, die CSU sei in einer Sandwichsi­tuation, perdu.

Jürgen Hirsch, Dillingen

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