Eine affenstarke Entwicklung
Artenschutz Die Zahl der Berggorillas steigt wieder. Die der Finnwale auch
Augsburg Der Mensch ist keine bedrohte Art. Im Gegenteil: Jeden Tag wächst die Weltbevölkerung um mehrere hunderttausend. Viele Tierarten dagegen drohen für immer von der Erde zu verschwinden. „Die weltweite biologische Vielfalt ist durch den Menschen in einem ständigen Krisenmodus gefangen“, erklärt der Naturschützer Christoph Heinrich vom WWF Deutschland.
Aber es gibt auch Erfreuliches zu vermelden:
In den Meeren leben wieder mehr Finnwale. Auch die Zahl der Berggorillas in Zentralafrika hat sich deutlich erhöht. Wie die Weltnaturschutzunion IUCN mitteilt, sind diese Erfolge auf Maßnahmen wie die Einführung von Walfangverboten in den siebziger Jahren zurückzuführen. Der Bestand der Finnwale habe sich seitdem in etwa verdoppelt. Auf der aktuellen Roten Liste der bedrohten Arten sind die Finnwale nicht mehr als „stark gefährdet“, sondern nur noch als „gefährdet“eingestuft. Bei den Berggorillas haben vor allem Maßnahmen gegen Wilderer zur positiven Entwicklung beigetragen. Die Tiere leben in zwei geschützten Habitaten in Ruanda, Uganda und in der Demokratischen Republik Kongo. Dort hat sich die Zahl der Affen in den vergangenen zehn Jahren von etwa 680 auf mehr als 1000 erhöht. Sie werden inzwischen nicht mehr als „vom Aussterben bedroht“eingestuft.
Die Weltnaturschutzunion hat in der Roten Liste etwa 97000 Tierund Pflanzenarten erfasst. Fast 27000 sind bedroht, das sind rund 10 000 mehr als vor zehn Jahren. „Einzelne Erfolge beim Artenschutz“, sagt Naturschützer Heinrich, „dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns in einem dauerhaften, ökologischen Ausnahmezustand befinden.“