Die Geschichte der Ultras
● Anfänge Entstanden ist die UltraBewegung in den 60er Jahren in Italien. Damals störten sich vornehmlich Studenten daran, dass der Fußball immer kommerzieller wurde. Viele Begrifflichkeiten in der Ultra-Szene sind deswegen italienisch. Der Vorsänger etwa wird als „Capo“bezeichnet. Die Ultras des AC Mailand verfassten ein Manifest mit ihren wichtigsten Positionen. Dieses Schriftstück gilt bei vielen Ultras heute noch als Vorbild. Dazu kommt ein umfangreiches Regelwerk. Wird die Zaunfahne der Ultra-Gruppe gestohlen, muss sich die Gruppe auflösen. Pyrotechnik war damals ein unverzichtbares Stilmittel.
● Deutschland In Deutschland bildeten sich in den 80er Jahren vereinzelt Ultra-Gruppierungen. Richtig Aufwind bekam die Bewegung aber erst
Ende der 90er Jahre, als die FußballStadien modernisiert wurden. Weil die Stimmung in den Stadien schlechter wurde, begannen sich die Fans an den Ultra-Gruppierungen aus Italien zu orientieren. Heute gibt es Schätzungen zufolge in Deutschland etwa 25 000 Ultras, die in etwa 300 Gruppen organisiert sind.
● Werte Viele Ultra-Gruppierungen sind politisch aktiv und treten gegen Vereinnahmungen aus der rechten Szene ein. Nach Einschätzung des Fanforschers Gunter A. Pilz ist es ein Verdienst der Ultras, dass „in deutschen Stadien offener Rassismus so gut wie gar nicht mehr stattfindet“. Zur internen Meinungsbildung sagt er: „Keine zehn Prozent machen die Probleme, die sind aber zum Teil auch die Meinungsführer.“(eisl)