Zwerg-Andalusier trifft Sächsische Schnippe
Kleintierschau Der Kreis-Zuchtverband Mittelschwaben stellt sein Kleingeflügel an zwei Tagen in Münsterhausen aus
Münsterhausen Der KleintierZuchtverein Münsterhausen richtete zum dritten Mal die Kreis-Geflügelschau des Zuchtverbandes Mittelschwaben aus, der sich von Memmingen bis Günzburg und von der Iller bis zur Zusam erstreckt. 40 Züchter aus diesem Gebiet präsentierten 325 Tiere, die von Gänsen, Enten, Hühnern, Zwerghühnern bis zu Tauben reichten. Die Resonanz für diese Schau war mit gut 500 Schaulustigen recht groß. Erfreulicherweise waren auch viele Kinder darunter, was für die Zukunft der Zuchtvereine spricht.
Bereits einen Tag vor Ausstellungsbeginn waren sechs unabhängige Preisrichter aus Schwaben und Baden-Württemberg mit der Begutachtung der ausgestellten Zuchtergebnisse beschäftigt. Nach vorgegebenen Kriterien wurden die Tiere in Aussehen, Körperbau, Haltung, Gefieder und Farbe bewertet. Für jede Gattung wurde ein großer Preis vergeben, der mit einer Geldprämie verbunden war.
Gewonnen haben die weiße Warzenente von Egidius Weber aus Ziemetshausen, der Vorwerk-Hahn von Rudi Wyschetzki (Kutzenhausen), der Zwerg-Andalusier-Hahn des jungen Nachwuchszüchters Luca Thurn (Edelstetten), der blaufahle Nürnberger-Schwalbe-Tauber von Franz Josef Fischer (Naichen), der schwarze Sächsische Schnippen-Tauber von Michael Brauchle (Frickenhausen) und die weiße Indische Pfauentäubin von Leonhard Greiner aus Oberschöneberg. Zur Eröffnung der zweitägigen Schau gab es einen großen Empfang, denn neben der stellvertretenden Landrätin Monika WiesmüllerSchwab konnte Hans Aumann, Vorsitzender des Klein-Tierzuchtvereins Münsterhausen, Schirmherrn Bürgermeister Robert Hartinger, den Vorsitzenden des Kreis-Zuchtverbandes Mittelschwaben, Norbert Ellenrieder aus Kirchheim sowie zahlreiche Züchter und Gäste begrüßen. Aumann dankte für das Vertrauen des Verbandes, die Kreis-Tierschau nach Münsterhausen zu vergeben und der Gemeinde für die kostenlose Überlassung der Bauhof-Hallen für die Ausstellung.
Alle Redner lobten das Engagement der Züchter zur Erhaltung seltener und vom Aussterben bedrohter Rassen und Arten. Früher waren solche Kleintiere allerorts und auf fast jedem Bauernhof zu sehen. Heute sind viele Arten vom Aussterben bedroht und stehen auf der „Roten Liste“. Besonders in Münsterhausen liegt der Zucht-Schwerpunkt auf alten Rassen wie „Diepholzer Gänse“und „Deutsche Reichshühner“. Der „Augsburger Hahn“, so Vorsitzender Aumann, ist in seiner Existenz extrem gefährdet, denn es sind aktuell nur noch acht Tiere nachweisbar. Er besitzt als Besonderheit eine rote Kammkrone, weiße Ohrlappen und tiefschwarzes Gefieder. Er ist die einzige Hühnerrasse Deutschlands, die in Augsburg-Lechhausen gezüchtet wurde.