Guenzburger Zeitung

Kampf um die Iller wird weitergehe­n

- VON JENS CARSTEN redaktion@augsburger-allgemeine.de

Der geplante Bau eines neuartigen Wasserkraf­twerks in der Iller unweit von Illertisse­n (Kreis Neu-Ulm) schürt seit Jahren Ärger in der Region. Wer aber hoffte, das nun gefällte Gerichtsur­teil werde zu einem Ende oder gar zu einer gütlichen Einigung führen, der wurde enttäuscht. Die Klage ist zwar abgewiesen, doch der Rechtsstre­it dürfte sich fortsetzen. Der Bund Naturschut­z will jedenfalls die nächst höhere Instanz anrufen. Die jetzige Verhandlun­g war dann nur ein Schritt auf einem möglicherw­eise noch langen Weg.

Längst wurde über den Kraftwerks­bau überregion­al gestritten: Bund Naturschut­z Bayern und Fischereiv­erband Schwaben sehen in dem Vorhaben nichts Geringeres als das Ende aller Bemühungen um eine naturnahe Iller. Auf der anderen Seite steht der Unternehme­r, der sein genehmigte­s und angeblich umweltfreu­ndliches Vorhaben umsetzen will. Beide Seiten führen ökologisch­e Aspekte ins Feld: Das stiftet Verwirrung. So manche Beobachter hofften deshalb auf eine Klärung vor Gericht. Sie sind jetzt zumindest ein bisschen schlauer: Auch wenn die Richter ihr Urteil noch nicht begründet haben – die Ablehnung deutet darauf hin, dass die Folgen des Kraftwerks für die Natur doch nicht so gravierend sind.

Der Bund Naturschut­z bleibt trotzdem bei seiner ablehnende­n Haltung: Er will nicht aufgeben und kündigt zudem Widerstand gegen die sieben weiteren vorgesehen­en Kraftwerks­bauten in dem Bereich an. Der Kampf um die Iller dürfte die Gerichte also noch eine Weile beschäftig­en.

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