Kampf um die Iller wird weitergehen
Der geplante Bau eines neuartigen Wasserkraftwerks in der Iller unweit von Illertissen (Kreis Neu-Ulm) schürt seit Jahren Ärger in der Region. Wer aber hoffte, das nun gefällte Gerichtsurteil werde zu einem Ende oder gar zu einer gütlichen Einigung führen, der wurde enttäuscht. Die Klage ist zwar abgewiesen, doch der Rechtsstreit dürfte sich fortsetzen. Der Bund Naturschutz will jedenfalls die nächst höhere Instanz anrufen. Die jetzige Verhandlung war dann nur ein Schritt auf einem möglicherweise noch langen Weg.
Längst wurde über den Kraftwerksbau überregional gestritten: Bund Naturschutz Bayern und Fischereiverband Schwaben sehen in dem Vorhaben nichts Geringeres als das Ende aller Bemühungen um eine naturnahe Iller. Auf der anderen Seite steht der Unternehmer, der sein genehmigtes und angeblich umweltfreundliches Vorhaben umsetzen will. Beide Seiten führen ökologische Aspekte ins Feld: Das stiftet Verwirrung. So manche Beobachter hofften deshalb auf eine Klärung vor Gericht. Sie sind jetzt zumindest ein bisschen schlauer: Auch wenn die Richter ihr Urteil noch nicht begründet haben – die Ablehnung deutet darauf hin, dass die Folgen des Kraftwerks für die Natur doch nicht so gravierend sind.
Der Bund Naturschutz bleibt trotzdem bei seiner ablehnenden Haltung: Er will nicht aufgeben und kündigt zudem Widerstand gegen die sieben weiteren vorgesehenen Kraftwerksbauten in dem Bereich an. Der Kampf um die Iller dürfte die Gerichte also noch eine Weile beschäftigen.