Lenas Strategie gegen Mobbing
Die Sängerin Lena Meyer-Landrut hat die Nase voll: Mit ihrem Spiegel-Selfie gegen Mobbing (siehe Foto) im Netz hat sie aus Sicht einer Expertin genau richtig reagiert. Indem sie die Beleidigungen auf den Spiegel schreibe, zeige sie das Problem, ohne den Beschimpfern selbst eine Bühne zu bieten, sagte die österreichische Buchautorin Ingrid Brodnig („Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können“). „Sie entwendet ihre Worte, um es zu thematisieren. Das finde ich als Ebene sehr klug.“Auf dem Bild bei Instagram zeigt sich Meyer-Landrut, 27, die mit dem Titel „Satellite“2010 den Eurovision Song Contest gewann, mit Beleidigungen wie „hässlich und nichts wert“oder „Du dumme Schlampe“. Das Bild bekam noch am Mittwoch über 100000 Likes und tausende Kommentare, unter denen viele positive, aber auch kritische Stimmen waren. Verfassern von Hasskommentaren gehe es oft um Demütigung, sagte Brodnig. Dabei erlebten Frauen oft noch eine andere Form von Mobbing als Männer. „Wenn Frauen online beleidigt werden, dann geht es sehr schnell um das Körperliche, man wird als Schlampe bezeichnet.“Solche Erlebnisse anzusprechen, sei wichtig. „Auch wenn jemand total berühmt ist, nagt das an einem. Niemand ist so hart, dass das komplett spurlos an einem vorübergeht“, sagte Brodnig.