Was braucht die Realschule Thannhausen?
Sanierung Viele Bereiche sind marode und für die 625 Schüler gibt es zu wenig Platz
Thannhausen Unbestritten ist: die Realschule in Thannhausen muss saniert werden. In welchem Umfang ist noch strittig. „Schließlich geht es um Steuergelder“, betonte Landrat Hubert Hafner bei der gemeinsamen Sitzung von Kreisausschuss sowie Schul-, Kultur- und Sportausschuss. In die Millionen wird das Projekt in jedem Falle gehen.
Die Christoph-von-Schmid-Realschule ist im Laufe der Jahre und Jahrzehnte nach und nach erweitert worden. Der erste Bau stammt aus den 1960er Jahren, zehn Jahre später folgte ein zweites Gebäude, 1991 ein drittes. Zukunftsfähig ist der derzeitige Zustand der Realschule aus vielerlei Gründen nicht.
Das Gebäude aus den 1970er Jahren ist komplett marode, die Schule ist nicht barrierefrei, Teile stehen in der Hochwasserzone, der Zuschnitt der Klassenzimmer ist an veralteten Unterrichtsformen ausgerichtet. Und die Schule mit ihren derzeit 625 Schülern platzt aus allen Nähten.
Die Bauverwaltung des Landratsamtes und ein beauftragtes Architekturbüro haben verschiedene Lösungsmöglichkeiten untersucht. Das Ergebnis: Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile sei es am besten und am wirtschaftlichsten, den Bau aus den 1970er Jahren ganz und zudem Teile des Gebäudes aus den 1960er Jahren abzureißen. Die verbleibende Substanz soll generalsaniert werden, fehlende Kapazitäten sollen durch einen neuen Ersatzund Erweiterungsbau geschaffen werden. Nach einer groben Schätzung werden sich die Kosten auf etwa 21,4 Millionen Euro belaufen.
Die Mitglieder der beiden Ausschüsse sprachen sich quer durch die Fraktionen für diese Lösung aus. Ein Beschluss wurde trotzdem vertagt. Denn der Thannhauser Bürgermeister und CSU-Kreisrat Georg Schwarz hatten im Vorfeld der Sitzung mitgeteilt, dass es in der benachbarten Mittelschule freie Räumlichkeiten gebe. Die könnten womöglich für die Realschule genutzt werden. Mit der Folge, dass die geplante Erweiterung der Realschule nicht im vorgesehenen Umfang nötig sei, was einiges an Geld sparen würde.
Ein Vorschlag, der weder bei der Bauverwaltung des Landratsamtes noch bei der Leitung der Realschule auf sonderliche Begeisterung stößt. Das sei erwartbar, erklärte Landrat Hubert Hafner. Trotzdem müsse eine solche Variante aus finanziellen Gründen „ernsthaft“geprüft werden. Dem Schulverband der Mittelschule Thannhausen gehören mehrere Gemeinden an, darunter Münsterhausen. Der dortige Bürgermeister und CSU-Kreisrat Robert Hartinger erklärte bei der Sitzung, es sei auch die umgekehrte Variante denkbar: Die Realschule werde großzügiger erweitert, um auch die Mittelschule aufnehmen zu können. Was dann mit dem Gebäude der Mittelschule geschieht, blieb offen.
Beschlossen wurde schließlich, dass die Bauverwaltung des Landratsamtes noch einmal alle denkbaren Varianten prüft und bis zur Sitzung des Kreistags am 17. Dezember ein Ergebnis vorlegt.