Russe darf Medaillen behalten
Gericht widerspricht damit Aberkennung wegen Dopings
Moskau Der russische Ex-bobpilot Alexander Subkow darf nach dem Urteil eines Moskauer Gerichts seine zwei wegen Dopings aberkannten Goldmedaillen der Winterspiele in Sotschi 2014 behalten. Subkow sei in Russland nicht verpflichtet, eine anderslautende Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (Cas) zu erfüllen. Das urteilte das Moskauer Stadtgericht. Der Richterspruch könnte einen neuen Konflikt zwischen Russland und den Weltsportorganisationen bedeuten, nachdem der Streit über staatsgelenktes Doping gerade erst notdürftig beigelegt worden ist.
Subkow, 44, ist mittlerweile Präsident des russischen Bobverbands. Er bestreitet Doping. Er hatte auch deshalb geklagt, weil mit der Aberkennung der Siege seine lebenslange russische Rente als Olympiasieger entfallen war. Das Gericht sprach ihm die Rente wieder zu.
Wegen Zweifeln an seinen Dopingproben aus Sotschi hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem Bobpiloten im November 2017 die Siege aberkannt und ihn lebenslang gesperrt. Das Cas milderte die Sperre, gab Subkow die Siege aber nicht zurück. Er und andere russische Sportler stehen eigentlich in der Pflicht, ihre Sotschimedaillen dem IOC zurückzugeben.
Das Moskauer Gericht bemängelte nach Angaben russischer Agenturen, die Beweise von IOC und Cas gegen Subkow seien zu dünn gewesen für eine Aberkennung ihrer Ergebnisse. Die Welt-anti-dopingagentur WADA hatte erst im September den russischen Ableger RUSADA wieder anerkannt und den seit 2016 schwelenden Konflikt um Staatsdoping beendet.