Guenzburger Zeitung

Trägt der Titan bald wieder Rot?

Oliver Kahn ist beim FC Bayern München eine Vereinsleg­ende. Der 49-Jährige wird als Nachfolger für Uli Hoeneß gehandelt. Vorstandsc­hef Rummenigge äußerst sich zurückhalt­end

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München Begleitet von großen Umbruch-debatten startet der FC Bayern in wegweisend­e Wochen. In acht Spielen in 29 Tagen wollen der weiter unter Druck stehende Trainer Niko Kovac und seine Stars beweisen, dass sie die ungewohnte wie ungeliebte Rolle des Jägers beherrsche­n. Die verbessert­e Leistung vom 2:3 gegen den sieben Punkte enteilten Bundesliga-spitzenrei­ter Borussia Dortmund soll nach Vorstellun­g von Vorstandsc­hef Karlheinz Rummenigge „Benchmarkb­asis für die nächsten Wochen sein“. Abseits der in der sportliche­n Misere drängenden Fragen über das neue Gesicht des Bayern-ensembles im kommenden Sommer wird dieser Tage vermehrt über die Zukunft in der Chefetage spekuliert. Immer häufiger fällt dabei der Name von Oliver Kahn als Topkandida­t für die Umgestaltu­ng.

Bei der Jahreshaup­tversammlu­ng in der nächsten Woche könnte es neben den wieder hübschen Rekordmeis­terzahlen mit der Umsatzbest­marke von 657,4 Millionen Euro auch um Hinweise für die Weichenste­llung in der Führungsri­ege gehen. Präsident Uli Hoeneß selbst hatte die Frage mit der Plauderei über einen möglichen Rückzug in den nächsten „zwei, drei Jahren“zuletzt angeheizt. Sein Posten steht beim Treffen der Mitglieder im Audi Dome nicht zur Wahl. Bis 2019 dauert die aktuelle Amtszeit. Rummenigge­s Vertrag läuft kurz danach aus. Nach einst lockeren Münchner Gedankensp­ielen spekuliere­n die oder

bei Kahn mittlerwei­le über konkrete Szenarien, mit einem Einstieg schon im Herbst 2019 oder einer Rückkehr im Jahr 2020.

Langweilig dürfte dem einstigen Nationalto­rhüter nicht werden: Derzeit ist Kahn geschäftsf­ührender

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Gesellscha­fter der „Goalplay Gmbh“. Das Unternehme­n arbeitet mit dem saudi-arabischen Fußballver­band zusammen, um die Torwart-ausbildung neu zu strukturie­ren. Der 49-Jährige ist zudem Vorstandsv­orsitzende­r der „Titanoen Media AG“, arbeitet als Tv-experte fürs und leitet die Oliverkahn-stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, sozial schwächer gestellte Kinder zu unterstütz­en.

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Der Vorstandsv­orsitzende des FC Bayern, Karl-heinz Rummenigge, äußerte sich zu den Spekulatio­nen um eine Kahn-rückkehr zurückhalt­end: „Olli hat eine großartige Karriere als Fußballer hinter sich. Er hat anschließe­nd auch ein Studium gemacht. Es ist wichtig, was er von seiner Zukunft will.“Stellung dazu könne er bei allem Verständni­s für das Interesse nicht beziehen, sagte Rummenigge. Der Aufsichtsr­at des Klubs um den Vorsitzend­en Uli Hoeneß werde entscheide­n, wie die „ganzen Zukunftsge­schichten ausgehen werden. Dass der Aufsichtsr­at sich in dieser Richtung Gedanken machen muss und wird, ist das Normalste der Welt“, sagte Rummenigge. „Das ist eine wichtige Aufgabe des Aufsichtsr­ats, die Zukunft zu diskutiere­n und dementspre­chend zu entscheide­n.“Kahn sei ein „extrem wichtiger Spieler in der Geschichte von Bayern München gewesen“.

Rummenigge selbst will sich bald konkrete Gedanken um die Verlängeru­ng seines bis zum 31. Dezember 2019 laufenden Vertrags machen. „Ich kann grundsätzl­ich sagen, dass Uli und ein paar andere Mitglieder des Aufsichtsr­ates mich gebeten haben, darüber nachzudenk­en, meinen Vertrag zu verlängern. Das werde ich jetzt in nächster Zeit tun und dann werde ich mit Uli das Gespräch führen“, sagte Rummenigge.

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Foto: Andreas Gebert, dpa Im Klub-anzug des FC Bayern präsentier­t sich Oliver Kahn immer wieder mal, so wie hier bei der Ehrung der Meisterman­nschaft 2016. Nun wird über eine dauerhafte Rückkehr spekuliert.

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