Sie geben der Stadt mehr Sicherheit
Seit 20 Jahren sind Ehrenamtliche in Günzburg auf Streife. Auch in Leipheim sollen bald eigene Teams unterwegs sein
Günzburg Die Lieferung kommt gerade rechtzeitig zu den kalten Temperaturen: Neue Jacken und Kappen sind am Donnerstag bei der Polizeiinspektion Günzburg angekommen. Allerdings ist die neue Kleidung nicht für die Mitarbeiter von Pi-chef Stefan Müller gedacht, sondern für ihre zivilen Kolleginnen und Kollegen. Die Angehörigen der Sicherheitswacht werden damit ausgestattet. Für die Günzburger Sicherheitswachtler ist die Lieferung gleichzeitig auch ein Geburtstagsgeschenk. Hier sind die Ehrenamtlichen nämlich seit genau 20 Jahren in der Stadt unterwegs. Aber auch in der Nachbarschaft schauen sie genauer hin.
In Ichenhausen sind die Teams erst seit dem vergangenen Jahr – doch der Erfolg ist schon spürbar, findet Dritter Bürgermeister Hubert vor Repressalien. Konrad appellierte an den Gemeinschaftssinn: Die Gesellschaft müsse zusammenhalten, beispielsweise auch Jugendliche ansprechen, die sich mit Bier oder Drogen auf einem Spielplatz aufhalten.
Wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Stadt, Polizei und Sicherheitswacht ist, machte Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig am Beispiel Mobilitätsdrehscheibe deutlich. „Vor anderthalb, zwei Jahren haben wir begonnen, die Probleme rund um das Bahnhofsgelände zu diskutieren. Anlass war damals ein Anstieg der Straftaten um 400 Prozent.“In Absprache mit den Beteiligten seien vier Maßnahmen ergriffen worden: Mehr Präsenz durch Polizei und Sicherheitswacht, der Beschluss einer Satzung, die ein Alkoholverbot in den Abend- und Nachtstunden am Bahnhof vorsieht, Videoüberwachung auf dem Gelände (hierzu würden derzeit die Anträge laufen) und die konsequente Umsetzung der Beschlüsse. „Es ist wichtig, dass viele Räder ineinandergreifen, wenn etwas schief läuft“, so Jauernig.
Ihm sei bewusst, dass der Dienst der Ehrenamtlichen nicht immer vergnüglich sei, sagte der Oberbürgermeister an die Mitarbeiter der Sicherheitswacht gewandt. „Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was sie sich manchmal alles anhören müssen.“Umso höher sei der Einsatz der Sicherheitswacht einzuschätzen.
Mit derzeit 137 Mitgliedern der Sicherheitswachten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-west sei die Region weit überdurchschnittlich besetzt, erklärte Guido Limmer, der Vizepolizeipräsident. „Unser Innenminister möchte in ganz Bayern bis 2020 1500 Mitglieder bei den Sicherheitswachten erreichen, da sind wir sehr gut vertreten.“Das sei jedoch kein Grund, sich darauf auszuruhen, warb Limmer um weitere Kollegen.
Wichtig für das Gelingen: Die Polizeiinspektion vor Ort müsse dahinter stehen, ebenso der Stadtrat – nicht nur durch einen zustimmenden Beschluss wie zuletzt in Leipheim.