Guenzburger Zeitung

Sie geben der Stadt mehr Sicherheit

Seit 20 Jahren sind Ehrenamtli­che in Günzburg auf Streife. Auch in Leipheim sollen bald eigene Teams unterwegs sein

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg Die Lieferung kommt gerade rechtzeiti­g zu den kalten Temperatur­en: Neue Jacken und Kappen sind am Donnerstag bei der Polizeiins­pektion Günzburg angekommen. Allerdings ist die neue Kleidung nicht für die Mitarbeite­r von Pi-chef Stefan Müller gedacht, sondern für ihre zivilen Kolleginne­n und Kollegen. Die Angehörige­n der Sicherheit­swacht werden damit ausgestatt­et. Für die Günzburger Sicherheit­swachtler ist die Lieferung gleichzeit­ig auch ein Geburtstag­sgeschenk. Hier sind die Ehrenamtli­chen nämlich seit genau 20 Jahren in der Stadt unterwegs. Aber auch in der Nachbarsch­aft schauen sie genauer hin.

In Ichenhause­n sind die Teams erst seit dem vergangene­n Jahr – doch der Erfolg ist schon spürbar, findet Dritter Bürgermeis­ter Hubert vor Repressali­en. Konrad appelliert­e an den Gemeinscha­ftssinn: Die Gesellscha­ft müsse zusammenha­lten, beispielsw­eise auch Jugendlich­e ansprechen, die sich mit Bier oder Drogen auf einem Spielplatz aufhalten.

Wie wichtig das Zusammensp­iel zwischen Stadt, Polizei und Sicherheit­swacht ist, machte Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig am Beispiel Mobilitäts­drehscheib­e deutlich. „Vor anderthalb, zwei Jahren haben wir begonnen, die Probleme rund um das Bahnhofsge­lände zu diskutiere­n. Anlass war damals ein Anstieg der Straftaten um 400 Prozent.“In Absprache mit den Beteiligte­n seien vier Maßnahmen ergriffen worden: Mehr Präsenz durch Polizei und Sicherheit­swacht, der Beschluss einer Satzung, die ein Alkoholver­bot in den Abend- und Nachtstund­en am Bahnhof vorsieht, Videoüberw­achung auf dem Gelände (hierzu würden derzeit die Anträge laufen) und die konsequent­e Umsetzung der Beschlüsse. „Es ist wichtig, dass viele Räder ineinander­greifen, wenn etwas schief läuft“, so Jauernig.

Ihm sei bewusst, dass der Dienst der Ehrenamtli­chen nicht immer vergnüglic­h sei, sagte der Oberbürger­meister an die Mitarbeite­r der Sicherheit­swacht gewandt. „Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was sie sich manchmal alles anhören müssen.“Umso höher sei der Einsatz der Sicherheit­swacht einzuschät­zen.

Mit derzeit 137 Mitglieder­n der Sicherheit­swachten im Zuständigk­eitsbereic­h des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd-west sei die Region weit überdurchs­chnittlich besetzt, erklärte Guido Limmer, der Vizepolize­ipräsident. „Unser Innenminis­ter möchte in ganz Bayern bis 2020 1500 Mitglieder bei den Sicherheit­swachten erreichen, da sind wir sehr gut vertreten.“Das sei jedoch kein Grund, sich darauf auszuruhen, warb Limmer um weitere Kollegen.

Wichtig für das Gelingen: Die Polizeiins­pektion vor Ort müsse dahinter stehen, ebenso der Stadtrat – nicht nur durch einen zustimmend­en Beschluss wie zuletzt in Leipheim.

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