Das Heim nachrüsten gegen Einbrecher
Sicher in den eigenen vier Wänden – moderne Technik machts möglich
In rund 80 Prozent der Haushalte sind Türen und Fenster unzureichend gesichert, so der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft. Eigentümer können Schwachstellen ihrer Immobilie jetzt mit innovativen Systemen zumindest teilweise beseitigen. Drei bis fünf Minuten sollten Türen und Fenster Einbruchsversuchen standhalten. Oft lassen Langfinger nach dieser Zeit von ihrem Vorhaben ab. Fenster und Türen sind naturgemäß die ersten Angriffspunkte. Hier können Eigentümer mit einer Vielzahl von mechanischen und elektronischen Systemen das Risiko für die Täter, erwischt zu werden, beträchtlich erhöhen.
Sicherheit durch Kombination
Eine vergleichsweise neue Variante zum Schutz vor Einbrechern verbindet die Vorzüge von Mechanik und Elektronik. Eigentümer lassen eine mechanische Verriegelung montieren, die von einem kleinen integrierten Sensor überwacht wird. Versucht jemand, das Fenster aufzuhebeln, wird automatisch eine Alarmzentrale benachrichtigt und ein akustisches Signal im Haus ausgelöst. Täter, die auf diese Art gestört werden, geben zumeist auf. Solche Sicherheitssysteme sind bereits ab 830 Euro erhältlich.
Prüfsiegel vorhanden?
„Eigentümer sollten auf Prüfsiegel achten und die Montage professionell ausführen lassen“, rät Andreas Menkens von der BHW Bausparkasse. So bewertet die VdS Schadenverhütung GmbH Geräte und Bauteile auf ihre Eignung. Um das Risiko zu minimieren, dass sich Täter durch eingeworfene Scheiben Zutritt verschaffen, empfehlen sich Glasfenster mit der Widerstandsklasse RC 3. „Stimmen Sie Umbauten am besten mit Ihrer Versicherung ab“, so der BHW Experte. Dann besteht die höchste Wahrscheinlichkeit, dass der Versicherungsschutz auch greift, sollte ein Einbrecher wider Erwarten die Sicherheitsvorkehrungen überwinden.
Sicherheitstechnik fördern lassen
Für Investitionen in moderne Sicherheitstechnik können Eigentümer staatliche Förderung erhalten. Hier greift z. B. das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“.
Um eine Förderung zu erhalten, müssen Modernisierer in Sachen Einbruchschutz ihren Förderantrag bei der KfWBank einreichen, bevor der Umbau beginnt. „Eine Förderung gibt es bei Investitionen ab mindestens 500 Euro“, so Andreas Menkens von der BHW Bausparkasse. „Alle Arbeiten sind verpflichtend von einem Fachunternehmen des Handwerks auszuführen.“Gefördert werden der Einbau und die Nachrüstung einbruchhemmender Haus- und Wohnungseingangstüren sowie der Einbau von Nachrüstsystemen für Fenster. Sollen Gitter und Rollläden oder Einbruchsund Überfallmeldeanlagen samt Zubehör installiert werden, sind ebenfalls Zuschüsse möglich. Die Zuschüsse betragen zwischen 50 und 1.600 Euro pro Wohneinheit. „Das Fördergeld kann für die Zahlung von Materialaber auch für die Handwerkerkosten genutzt werden“, so Menkens. Auf die ersten 1.000 Euro der förderfähigen Investitionssumme legt die KfW 20 Prozent Zuschuss obendrauf, auf jeden weiteren investierten Euro zehn Prozent.