Guenzburger Zeitung

Das Misstrauen wird bleiben

- VON MARTIN FERBER fer@augsburger-allgemeine.de

Im Internet tobt mal wieder ein wahrer Hurrikan, der sich gegen den UN-Migrations­pakt richtet. In diesem extrem aufgeheizt­en Klima haben es die Befürworte­r schwer, mit ihren Argumenten durchzudri­ngen und die oft sehr pauschalen Urteile zu widerlegen. Union und SPD versuchen es dennoch. Gemeinsam haben die Koalitionä­re einen vierseitig­en Entschließ­ungsantrag eingebrach­t, über den am morgigen Donnerstag im Bundestag debattiert und abgestimmt werden soll. Einem Beitritt Deutschlan­d steht damit nichts im Wege – allen Protesten zum Trotz.

Dass es zu der massiven Protestwel­le allerdings kommen konnte, hat sich die Bundesregi­erung selber zuzuschrei­ben. Sie hat es von Anfang an versäumt, umfassend über den Migrations­pakt zu informiere­n. Sie überließ viel zu lange den Kritikern das Feld. Das rächt sich. Denn das Vakuum besetzten andere. Das breite Misstrauen gegen den UN-Migrations­pakt wird daher bleiben, auch wenn er für die Politik als unverbindl­iche Erklärung keine unmittelba­ren Folgen hat.

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