Mörderisches Gespinst
Fred Vargas – schön abgedreht wie immer
Drei alte Männer sind nach einem Biss der an sich harmlosen Einsiedlerspinne gestorben. Der Pariser Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg liest die Nachricht im Vorübergehen auf dem Bildschirm eines Mitarbeiters. Und sie lässt ihn nicht mehr los. Fred Vargas, eine der erfolgreichsten französischen KrimiSchriftstellerinnen, hat mit ihrem neuen Werk „Der Zorn der Einsiedlerin“wieder die gängigen Pfade verlassen und einen ausgeklügelten und abgedrehten Plot ersonnen, fesselnd wie immer. Diesmal beackert die ausgebildete Archäologin ein für Krimis recht ungewöhnliches Feld: die Arachnologie. Warum aber wird gerade die Einsiedlerspinne, von deren Gift Unmengen gebraucht würden, um einen Menschen zu töten, als Mordinstrument benutzt? Und wie bringt man die friedlichen Tierchen überhaupt dazu, einen Menschen zu beißen? Nachdem er endlich einen ersten kleinen gemeinsamen Nenner für die Ermordeten entdeckt hat, kann Adamsberg seine Brigade nahezu komplett hinter sich versammeln. Nun ist es ein richtiger Fall geworden, der die Polizisten in die Vergangenheit und in ein Waisenhaus führt. In den 40er Jahren haben dort Jugendliche offenbar eine Reihe grauenvoller Verbrechen an Jungen und Mädchen begangen. Damals konnte anscheinend niemand etwas dagegen unternehmen. Klar ist nur: Heute nimmt jemand Rache an den lange zurückliegenden Untaten. Frauke Kaberka, dpa
Übersetzt von Waltraud Schwarze, Limes Verlag, 512 S., 23 ¤