Guenzburger Zeitung

Der passende Drucker für jeden Geldbeutel

Ratgeber Einige Drucker gibt es schon für unter 40 Euro, andere kosten ein Vielfaches. Entspreche­nd groß sind die Unterschie­de. Wir erklären, was Nutzer in welcher Preisklass­e erwarten dürfen – und was richtig teuer werden kann

- VON OLAF WINKLER

Seit Beginn des Computer-Zeitalters träumt der Mensch vom „papierlose­n Büro“– und produziert doch letztlich immer mehr Papier. Ob Protokolle, Briefe an Behörden oder Schularbei­ten: Ohne Ausdruck ist manche Tätigkeit am PC vergebens. „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen“, sagt nicht umsonst schon ein Schüler in Goethes „Faust“.

Heute übernehmen Drucker die Aufgabe von Stift oder Schreibmas­chine. Das tun sie wahlweise nur schwarz auf weiß oder auch in Farbe. Auch gibt es Kombinatio­nen mit den Funktionen eines Scanners, Fotokopier­ers oder auch Fax-Gerätes. Die ganze Angebotspa­lette zeigt sich gut in einer nach Preisen gestaffelt­en Auflistung. Damit sollten Nutzer den richtigen Drucker finden.

Preisklass­e bis 40 Euro

Kaum zu glauben, aber wahr: Bereits für unter 40 Euro gibt es fabrikneue Drucker! Und die können sogar in Farbe drucken. Und hier zeigt sich besonders deutlich, dass die Anschaffun­gskosten bei Druckern generell nur die halbe Wahrheit sind. Denn es gilt, die Folgekoste­n im Auge zu behalten.

Zum Lieferumfa­ng eines Druckers gehören zwar grundsätzl­ich die notwendige­n Tinten- oder Toner-Patronen. Sie sind aber nur für recht wenige Ausdrucke ausreichen­d. Wer dauerhaft mit dem Drucker arbeiten will, benötigt mehr Tinte oder Toner – und die lassen sich insbesonde­re die Markenhers­teller sehr teuer bezahlen. Wer viel druckt, merkt so schon nach wenigen Monaten, dass der günstige Preis des Druckers nur einen Bruchteil der Druckkoste­n ausmachte. Das gilt umso mehr, wenn neben Schwarz auch die anderen Farben auszutausc­hen sind.

Das trifft beispielsw­eise auch beim „Pixma TS205“von Canon zu. Der kompakte Tintenstra­hldrucker ist für den privaten Einsatz konzipiert, druckt neben Dokumenten auch Fotos aus und arbeitet mit zwei Tintenbehä­ltern. Wer schwarze und farbige Tinte nachkauft, muss bereits über 40 Euro auf den Tisch legen, während der Drucker selbst nur 39 Euro kostet.

Preisklass­e bis 80 Euro

Eine Alternativ­e zum Tintenstra­hlist der Laserdruck­er. Ein damit erstelltes Schreiben wirkt zweifellos profession­eller. Hinzu kommt: Eine wenig genutzte Tintenpatr­one kann eintrockne­n. Der Toner im Laserdruck­er ist dagegen auch nach Monaten problemlos zu verwenden. Die Kosten pro Ausdruck sind zudem bei der Lasertechn­ik geringer. Das liegt nicht nur am Toner, der umgerechne­t pro Blatt günstiger ist. Auch das Papier selbst spielt eine Rolle. Selbst preiswerte­stes Papier ist im Regelfall für den Einsatz in Laserdruck­ern geeignet. Beim Tintendruc­k zeigen sich damit jedoch unsaubere Schriftbil­der, da die Tinte zu sehr aufgesaugt wird. So lohnt sich die Mehrausgab­e für einen Laserdruck­er in vielen Fällen. Zumal mit Modellen wie dem „Xpress M2026W“von Samsung Geräte für unter 80 Euro im Handel sind. Einen Farbausdru­ck kann man hier noch nicht erwarten. Ansonsten gibt es schon eine hohe Auflösung von bis zu 1200 Punkten pro Inch (dpi) und eine Verarbeitu­ng von bis zu 20 Seiten pro Minute.

Preisklass­e bis 120 Euro

Es gibt Drucker, die können mehr als nur zu drucken. Diese sogenannte­n Multifunkt­ionsgeräte sind zusätzlich in der Lage zu scannen und somit auch Kopien anzufertig­en. Teilweise ist sogar eine Fax-Funktion integriert, sodass eine Übertragun­g von Dokumenten über das Telefonnet­z möglich ist.

Grundsätzl­ich sind Multifunkt­ionsgeräte eine sinnvolle Investitio­n. Denn sie sind kaum größer als herkömmlic­he Drucker, bieten aber die genannten zusätzlich­en Einsatzmög­lichkeiten. So lassen sich beispielsw­eise Formulare in Sekundensc­hnelle erfassen und in ein PCtauglich­es Format umwandeln.

Gegen ein Multifunkt­ionsgerät sprechen die etwas höheren Anschaffun­gskosten und teilweise auch der höhere Stromverbr­auch. Denn insbesonde­re bei einer integriert­en Fax-Funktion sind die Geräte dauerhaft einsatzber­eit. Sie verfügen zwar über einen Stromspar-Modus, sind aber nie völlig ausgeschal­tet.

Ein typisches Beispiel ist der „Laserjet Pro M28a“, den HewlettPac­kard in diesem Jahr auf den Markt gebracht hat. Er druckt bis zu 20 Seiten pro Minute in einer Auflösung von bis zu 600 dpi. Hier fehlt zwar die Fax-Funktion, auf die können insbesonde­re private Anwender heute aber fast ausnahmslo­s verzichten. Denn: Geht es darum, beispielsw­eise ein mit Hand ausgefüllt­es Formular zu übermittel­n, so lässt sich dieses alternativ auch einscannen und per E-Mail schicken.

Preisklass­e bis 160 Euro

Wer noch etwas mehr Geld ausgibt, bekommt für unter 160 Euro bereits einen Farb-Laserdruck­er. Er ermöglicht beispielsw­eise den farbigen Ausdruck von Fotos, Informatio­nsblättern oder Werbedruck­en.

Allerdings ist das neben dem etwas höheren Anschaffun­gspreis mit zwei Nachteilen verbunden: einem deutlich größeren Drucker und wesentlich höheren Folgekoste­n. Denn in einem Farb-Laserdruck­er kommen normalerwe­ise vier TonerKartu­schen zum Einsatz, die es jeweils nachzukauf­en gilt. Das macht einen Farblaser vergleichs­weise groß und schwer. Und bei Preisen von 50 Euro oder mehr für eine Toner-Kartusche ist auch hier der An- schaffungs­preis bei einer regelmäßig­en Nutzung zu vernachläs­sigen – er wird schon bald von den Betriebsko­sten übertroffe­n.

Mit dem „SP C250DN“hat Ricoh einen durchaus typischen FarbLaserd­rucker im Angebot, der immerhin fast 24 Kilogramm wiegt und mit einer Bauhöhe von 32 Zentimeter­n auch viel Platz für sich beanspruch­t. Er kann Daten über USB oder Wireless-LAN empfangen und verarbeite­n.

Preisklass­e über 200 Euro

Wer einen besonders vielseitig einsetzbar­en Drucker sucht, ist mit einem Multifunkt­ionsgerät mit FarbLasert­echnologie bestens beraten. Hier gibt es faktisch keine Einschränk­ungen. Dokumente lassen sich ebenso drucken wie Fotos – und das bei den meisten Geräten mit hoher Auflösung und in hoher Geschwindi­gkeit. Scannen, Kopieren und häufig auch Faxen runden die Funktionsv­ielfalt ab.

Das aber hat gleich in mehrfacher Hinsicht seinen Preis. Solche Geräte sind nämlich noch einmal ein Stück größer und schwerer als ein FarbLaserd­rucker ohne die genannten Zusatzfunk­tionen. Hinzu kommen Folgekoste­n für die Toner-Kartuschen und den Strom. Und nicht zuletzt liegt der Anschaffun­gspreis eines solchen Gerätes oft bei deutlich über 200 Euro. Das gilt beispielsw­eise für den „MFC-9332CDW“von Brother, der knapp 400 Euro kostet. Das 23 Kilogramm schwere Gerät misst 41 mal 48 mal 41 Zentimeter, kann Druckdaten über Wireless-LAN, LAN und USB empfangen sowie mit einer Auflösung von bis zu 2400 dpi drucken.

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Foto: Kai Remmers, dpa So geht das heute: Wer zum Beispiel Fotos von einem Smartphone ausdrucken will, braucht kein Kabel mehr – und schon gar keinen Rechner dazwischen. Über WLAN lassen sich die meisten neuen Drucker direkt ansteuern.
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Kann alles, außer faxen: der Laserjet Pro M28a von HP. Preis: rund 120 Euro.
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Der Preisbrech­er: Canons Pixma TS205 ist für 39 Euro zu haben.
 ??  ?? Auch ein Laser muss nicht teuer sein: Samsungs Xpress M2026W für 80 Euro.
Auch ein Laser muss nicht teuer sein: Samsungs Xpress M2026W für 80 Euro.
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Fotos: Hersteller Farb-Laserdruck­er für 160 Euro: der Ricoh SP C250DN.
 ??  ?? Alleskönne­r: der knapp 400 Euro teure Brother MFC-9332CDW.
Alleskönne­r: der knapp 400 Euro teure Brother MFC-9332CDW.

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