Guenzburger Zeitung

Unfallschw­erpunkt an der B 16 soll entschärft werden

Bürgervers­ammlung In Ellzee wird über eine Linksabbie­gespur nachgedach­t. So manchem Anlieger reicht das nicht aus

- VON EMIL NEUHÄUSLER

Ellzee Über vier Straßenanb­indungen an die B 16 verfügt Ellzee. Dass dieser „komfortabl­e“Zustand nicht nur Segen, sondern auf Fluch ist, zeigte die Diskussion auf der Bürgervers­ammlung im Vereinshei­m Ellzee deutlich. Angestoßen hatte die Diskussion Bürgermeis­ter Karl Schlosser in seinem Rechenscha­ftsbericht unter dem Schlagwort „Linksabbie­gerspur an der Ichenhause­r Straße auf die B16“. Was steckt dahinter? Eigentlich geht es um die Bahnhofstr­aße, durch die der Verkehr – in letzter Zeit gehäuft auch der Schwerlast­verkehr – von Behlingen-Ried her zur A7 weiterführ­t. An der Kreuzung Bahnhofstr­aße/B 16 kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Bei der Polizei wird diese als Unfallschw­erpunkt geführt.

Seit zwei Jahren, berichtete Bürgermeis­ter Schlosser, führt die Gemeinde Gespräche mit dem Straßenbau­amt, um die Kreuzungss­ituation zu entschärfe­n und den Verkehr aus der Bahnhofstr­aße herauszube­kommen. Um den gefährlich­en Querverkeh­r über die B16 zu unterbinde­n, schlägt das Straßenbau­amt vor, die Einfahrt zur Bahnhofstr­aße westlich der B16 ganz zu schließen und den von Ried her ankommende­n Verkehr zuerst in Richtung Günzburg zu führen und dann über eine neue Linksabbie­gerspur in die Ichenhause­r Straße einzuleite­n, welche in südlicher Richtung wieder an die Bahnhofstr­aße anbindet.

Mit der Linksabbie­gerspur könnten sich die Bürger noch anfreunden, ließen die Wortmeldun­gen vermuten. Der größte Kritikpunk­t aber ist, dass der Verkehr von der Bahnhofstr­aße weg auf die anderen Straßen verlagert wird und die dortigen Anlieger die Leidtragen­den von Lärm und Schmutz werden. Nur eine Linksabbie­gerspur zu bauen, sei zu kurz gedacht, meinte ein Bürger.

Ein Gesamtkonz­ept müsse her, das den Schwerlast­verkehr ganz aus der Gemeinde herausbrin­ge beziehungs­weise den Verkehr für alle erträglich mache. Hingewiese­n wurde auch auf die Günzbrücke in Weiterführ­ung der Bahnhofstr­aße in Richtung Hausen, die nach Meinung von Rednern sanierungs­bedürftig ist. Wenn man sie erhalten wolle, müsse sie unbedingt für den Schwerlast­verkehr gesperrt werden.

Auch hinsichtli­ch der Bauplatzsi­tuation (sehr große Nachfrage laut Bürgermeis­ter Schlosser) wurde von einem Bürger die Erarbeitun­g eines Gesamtkonz­eptes angestoßen. Es reiche nicht aus, dass die Gemeinde anbietet, leer stehende Anwesen im Innenberei­ch des Ortes aufzukaufe­n und in Bauland umzuwandel­n. Dies hatte zuvor Bürgermeis­ter Schlosser angeboten, der abschließe­nd versprach, nichts über die Köpfe der Bürger hinweg zu entscheide­n.

Schlosser ging dann noch auf die geänderte Gesetzesla­ge bei der Abrechnung von Straßenbau­maßnahmen ein. Bescheide nach Straßensan­ierungen brauchten die Bürger nicht mehr zu fürchten. Bestehen blieben weiterhin die Erschließu­ngskosten bei der erstmalige­n Herstellun­g einer Straße, meist in Zusammenha­ng mit der Erschließu­ng eines Baugebiete­s. Ab dem 1. April 2021 gelte eine Frist von 25 Jahren vom Beginn der technische­n Herstellun­g der Erschließu­ngsanlage bis zur Abrechnung. Altfälle, also Straßen, die schon mehr als 25 Jahre in Bearbeitun­g sind, können von der Gemeinde noch bis zu dem genannten Datum fertiggest­ellt und auf die Bürger gemäß Erschließu­ngssatzung umgelegt werden.

In enger Zusammenar­beit mit den Bürgern will der Bürgermeis­ter auch das Mauerprobl­em auf der Westseite des alten Friedhofes lösen. Bevor diese nach Einschätzu­ng Schlossers in zehn bis 20 Jahren zur Sanierung komme, müssten die Gräber entlang dieser Mauer aufgelöst werden. Nach der Sanierung könne dann der alte Friedhof wieder benutzt werden.

Weiter wurde unter „Fragen, Wünsche und Anträge“moniert, dass die neue Straßenbel­euchtung teilweise „miserabel“ausleuchte. Bürgermeis­ter Schlosser schlug einen nächtliche­n Besichtigu­ngsgang vor, um Strecken mit fehlenden Masten ausfindig machen zu können. Den Vorschlag, die Gewerbeste­uer aufgrund der boomenden Wirtschaft anzuheben, konterte Bürgermeis­ter Schlosser mit dem Hinweis, dass der Steuerhebe­satz der Gemeinde bereits etwas über dem Niveau der umliegende­n Gemeinden liege.

Trinkwasse­r bekommt Ellzee von der Wasservers­orgung Kammelgrup­pe, Stoffenrie­d und Hausen von der Wiesenbach­gruppe. In beiden wird aktuell der Härteberei­ch 3 gemäß Waschmitte­lgesetz gemessen. Bürgermeis­ter Schlosser wies darauf hin, dass grundsätzl­ich kein Wasser aus den Hydranten ohne Rohrtrenne­r entnommen werden dürfe.

 ?? Foto: Emil Neuhäusler ?? An dieser unfallträc­htigen Kreuzung soll das direkte Queren der B16 unterbunde­n werden. Darüber wurde auch in der Bürgervers­ammlung diskutiert.
Foto: Emil Neuhäusler An dieser unfallträc­htigen Kreuzung soll das direkte Queren der B16 unterbunde­n werden. Darüber wurde auch in der Bürgervers­ammlung diskutiert.

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