Guenzburger Zeitung

Forscher stoppt Embryonen-Experiment

Ist noch eine Frau mit einem Gen-Baby schwanger?

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Hongkong Nach der Geburt der angeblich ersten genetisch veränderte­n Babys hat der chinesisch­e Wissenscha­ftler He Jiankui sein umstritten­es Menschen-Experiment verteidigt. Bei einem Kongress in Hongkong kündigte er am Mittwoch zwar an, seine Arbeit in Anbetracht der weltweiten Empörung vorerst auszusetze­n. Er hob aber hervor, „stolz“auf seine Arbeit zu sein. Zudem teilte er mit, dass eine weitere Frau mit einem von ihm manipulier­ten Embryo im Frühstadiu­m schwanger sei.

Der Wissenscha­ftler aus Shenzhen hatte am Montag erklärt, dass er bei einem vor einigen Wochen geborenen Zwillingsp­aar die DNA so verändert habe, dass die beiden Mädchen vor einer HIV-Infektion geschützt seien. Für seine Versuche hätten sich acht Paare freiwillig gemeldet. Alle Väter waren demnach HIV-positiv, die Mütter gesund. Die Babys mit den Pseudonyme­n „Lulu“ und „Nana“waren laut He durch künstliche Befruchtun­g gezeugt worden, wobei das sogenannte Crispr/Cas9-Gentechnik­verfahren zur Erbgutverä­nderung, auch „GenSchere“genannt, zum Einsatz kam. Genetische Veränderun­gen können die Vererbung von Krankheite­n stoppen, jedoch sind derartige Verfahren ethisch höchst umstritten. Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Wolfgang Schütz und einen Bericht auf Panorama. (AZ)

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