Guenzburger Zeitung

Bei Sport und Spielen abpleiten

- VON HEIKE SCHREIBER redaktion@guenzburge­r-zeitung.de

Spielen, sporteln oder Sport anschauen gehören zu den großen Leidenscha­ften der kleinen Tochter. Seit Neuestem spielt sie Handball bei den Minis, ist unglaublic­h stolz darauf, aber nach jedem Training ziemlich platt. Die Nachwirkun­gen sind selbst am nächsten Tag zu spüren. Wenn sie mit dem Roller zum Kindergart­en fährt, stöhnt sie regelmäßig: „Meine Beine tun weh, meine Kraft setzt aus!“

Dann lieber zur Abwechslun­g über Sport reden, das ist weniger anstrengen­d, als ihn selbst zu machen. Der Mama hat sie erst kürzlich erzählt, dass der Papa ihres besten Freundes auf ungewöhnli­che Art tanzt: „Der macht Ballerina.“Gegen Sportansch­auen hat die Kleine übrigens auch nichts. An Winterspor­t kommt sie im Fernsehen ohnehin nicht mehr vorbei. Wenn deutsche Profis dabei sind, feuert sie sie aus Leibeskräf­ten an. Egal, ob sie die Regeln versteht oder nicht. Der Mama rief sie beim Heimkommen entgegen: „Wir haben das Spiel gesehen!“Welches Spiel denn, Fußball, oder? „Nein“, schüttelte sie empört den Kopf darüber, dass die Mama überhaupt keine Ahnung hat. „Natürlich die Skispringe­r!“

Die Regeln bei den Gesellscha­ftsspielen kennt die Fünfjährig­e dafür umso besser. Bis jetzt stand „Uno“auf der Liste ganz oben. Tag für Tag mussten Schwester, Eltern oder Großeltern mit ihr karteln, meistens ging die Kleine als Siegerin hervor. Jetzt ist sie auf den Geschmack von Kinder-Monopoly gekommen, Straßen kaufen und mit raschelnde­n Geldschein­en hantieren macht irgendwie süchtig. Und das, obwohl sie die bittere Erfahrung machen musste, dass meist der Papa oder die Schwester alles abräumen und sie als Verliereri­n dasteht. Neulich rann ihr mal wieder das Geld durch die Finger, als der Bankrott kurz bevorstand, stellte sie fest: „Ich pleite jetzt ab!“

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