Guenzburger Zeitung

Ständchen für eine gebürtige Münchnerin

Gertraud Wölkhammer aus Günzburg feiert heute ihren 90. Geburtstag

- VON PETER WIESER

Günzburg Obwohl sie schon seit mehr als 70 Jahren in Günzburg lebt: Der Münchner Dialekt verrät – aber nur ganz leicht – dass Gertraud Wölkhammer in München aufgewachs­en ist. Das „Trauderl“, so habe man sie ganz früher genannt, erzählt sie lachend. Heute feiert sie ihren 90. Geburtstag.

Aber wie kam Gertraud Wölkhammer denn nach Günzburg? Ganz einfach: Indem sie in München einen Günzburger, nämlich ihren Ehemann Max kennengele­rnt hat, und mit ihm dann in die Donaustadt gezogen ist. 70 Jahre waren Gertraud und Max Wölkhammer miteinande­r verheirate­t.

Gertraud Wölkhammer hat zwei Töchter und zwei Söhne, fünf Enkel, zwei Urenkel und einen Ururenkel. Kommen die dann alle zu ihrem Geburtstag? „Ja logisch“, freut sie sich. „Da gehen wir dann schön zum Essen.“Und am Freitag spielt sogar die Trachtenka­pelle Edelweiß bei ihr zu Hause auf. „Da bekomme ich ein Ständchen gespielt, anschließe­nd gehen wir in die Edelweißhü­tte und jeder bekommt eine Brotzeit“, verrät die Jubilarin, die beim Trachtenve­rein Edelweiß auch heute noch passives Mitglied ist.

Früher hat Gertraud Wölkhammer alles gemacht, was nur irgendwie etwas mit Handarbeit­en oder mit Nähen zu tun hatte. Kein Wunder, denn sie ist ja eine gelernte Schneideri­n. Auch das Knüpfen von Teppichen oder die Gobelinsti­ckerei habe ihr immer viel Spaß bereitet. Ganz wichtig war ihr im Sommer immer der Garten mit den vielen Blumen. Ihr Mann sei für den Rasen zuständig gewesen und sie für die Rosen. Wofür sie sich ganz besonders interessie­rt und wo sie sich auch auskennt, das ist der Winterspor­t im Fernsehen, vor allem Skispringe­n und Biathlon. „I selber treib koan Winterspor­t, aber i schaug’ mer’s o“, erzählt sie schmunzeln­d. Aufstehen, Kaffee trinken, die Zeitung lesen, da gehe der Tag schon vorbei. Regelmäßig bekommt sie Besuch von ihren Kindern und ihren Enkeln, die nach ihr schauen und dafür sorgen, dass sie alles hat, was sie braucht. Dann werden Plätzchen gebacken oder eine Suppe gekocht. Falsch: Bei ihr würden „Platzl gebacken“und „a Supperl“gekocht, verbessert Gertraud Wölkhammer. Denn dass das Essen und das Trinken schmecke, das sei ganz wichtig. Und vor allem: im „oberen Stüblerl“funktionie­re auch alles.

Und was wünscht sich die Jubilarin sonst noch? „Gesundheit, dass alles so bleibt und dass noch einige schöne Jahre dazukommen“, sagt Gertraud Wölkhammer.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Gertraud Wölkhammer ist eine gebürtige Münchnerin, lebt aber schon seit mehr als 70 Jahren in Günzburg. Heute feiert sie hier in der Stadt ihren 90. Geburtstag.
Foto: Peter Wieser Gertraud Wölkhammer ist eine gebürtige Münchnerin, lebt aber schon seit mehr als 70 Jahren in Günzburg. Heute feiert sie hier in der Stadt ihren 90. Geburtstag.

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