Ständchen für eine gebürtige Münchnerin
Gertraud Wölkhammer aus Günzburg feiert heute ihren 90. Geburtstag
Günzburg Obwohl sie schon seit mehr als 70 Jahren in Günzburg lebt: Der Münchner Dialekt verrät – aber nur ganz leicht – dass Gertraud Wölkhammer in München aufgewachsen ist. Das „Trauderl“, so habe man sie ganz früher genannt, erzählt sie lachend. Heute feiert sie ihren 90. Geburtstag.
Aber wie kam Gertraud Wölkhammer denn nach Günzburg? Ganz einfach: Indem sie in München einen Günzburger, nämlich ihren Ehemann Max kennengelernt hat, und mit ihm dann in die Donaustadt gezogen ist. 70 Jahre waren Gertraud und Max Wölkhammer miteinander verheiratet.
Gertraud Wölkhammer hat zwei Töchter und zwei Söhne, fünf Enkel, zwei Urenkel und einen Ururenkel. Kommen die dann alle zu ihrem Geburtstag? „Ja logisch“, freut sie sich. „Da gehen wir dann schön zum Essen.“Und am Freitag spielt sogar die Trachtenkapelle Edelweiß bei ihr zu Hause auf. „Da bekomme ich ein Ständchen gespielt, anschließend gehen wir in die Edelweißhütte und jeder bekommt eine Brotzeit“, verrät die Jubilarin, die beim Trachtenverein Edelweiß auch heute noch passives Mitglied ist.
Früher hat Gertraud Wölkhammer alles gemacht, was nur irgendwie etwas mit Handarbeiten oder mit Nähen zu tun hatte. Kein Wunder, denn sie ist ja eine gelernte Schneiderin. Auch das Knüpfen von Teppichen oder die Gobelinstickerei habe ihr immer viel Spaß bereitet. Ganz wichtig war ihr im Sommer immer der Garten mit den vielen Blumen. Ihr Mann sei für den Rasen zuständig gewesen und sie für die Rosen. Wofür sie sich ganz besonders interessiert und wo sie sich auch auskennt, das ist der Wintersport im Fernsehen, vor allem Skispringen und Biathlon. „I selber treib koan Wintersport, aber i schaug’ mer’s o“, erzählt sie schmunzelnd. Aufstehen, Kaffee trinken, die Zeitung lesen, da gehe der Tag schon vorbei. Regelmäßig bekommt sie Besuch von ihren Kindern und ihren Enkeln, die nach ihr schauen und dafür sorgen, dass sie alles hat, was sie braucht. Dann werden Plätzchen gebacken oder eine Suppe gekocht. Falsch: Bei ihr würden „Platzl gebacken“und „a Supperl“gekocht, verbessert Gertraud Wölkhammer. Denn dass das Essen und das Trinken schmecke, das sei ganz wichtig. Und vor allem: im „oberen Stüblerl“funktioniere auch alles.
Und was wünscht sich die Jubilarin sonst noch? „Gesundheit, dass alles so bleibt und dass noch einige schöne Jahre dazukommen“, sagt Gertraud Wölkhammer.