Guenzburger Zeitung

DGB: Heilmeyer-Straße sofort umbenennen

Ehrungen für den Gründungsr­ektor der Uni Ulm sollen zurückgeno­mmen werden. Eine Nachfolger­in des umstritten­en Kreis-Vize Metzinger steht nun ebenfalls fest

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Ichenhause­n Der DGB-Kreisvorst­and Günzburg, so sein Vorsitzend­er Werner Gloning, bittet den Stadtrat der Stadt Günzburg eindringli­ch die zu den Kliniken führende Ludwig-Heilmeyer-Straße umzubenenn­en. In einem einstimmig­en Beschluss des DGB-Kreisvorst­andes heißt es dazu: „Heilmeyer hat sich zwar als Wissenscha­ftler und Hämatologe, als Gründungsr­ektor der Universitä­t Ulm und als Förderer von Schloss Reisensbur­g einen Namen gemacht. Er wurde deshalb auch mit dem Bundesverd­ienstkreuz ausgezeich­net und zum Ehrenbürge­r von Günzburg ernannt, dem in Günzburg auch eine Straße gewidmet wurde.

Trotzdem müssten diese Ehrungen, nach dem, was inzwischen über Heilmeyer, wissenscha­ftlich abgesicher­t, bekannt geworden ist, unbedingt zurückgeno­mmen werden. Eine Person, die sich den Nazis „an den Hals geworfen hat“, egal ob aus Überzeugun­g oder aus Karrierege­ilheit, könne und dürfe nicht weiter als Vorbild behandelt werden. Auch Heilmeyers Verhalten nach dem Ende das Naziregime­s sei mindestens so schlimm wie vor 1945.

„Er hat nichts aber auch gar nichts bereut und stattdesse­n noch versucht mitzuhelfe­n, Verbrechen von „alten Kameraden“zu vertuschen“, heißt es in einer Pressemitt­eilung des DGB. „Nach einer solchen Person darf keine Straße benannt bleiben.“Dies sei ein nachträgli­cher Die Ichenhause­r Kindertage­sstätten Wilhelm-Busch und Storchenne­st haben jeweils einen Kinderbus bekommen – gesponsort wurden sie von der Raiffeisen­bank Ichenhause­n. Nicht nur die Kinder freuten sich bei der Übergabe in der Hauptstell­e der Raiffeisen­bank, sondern auch die Erzieherin­nen waren begeistert von der benutzerfr­eundlichen Technik und der Optik der Kinderbuss­e. Schlag ins Gesicht der Opfer des Naziterror­s. Diejenigen, die einer Straßenben­ennung nicht zustimmen wollen, weil für sie die eingangs aufgeführt­en wissenscha­ftlichen Leistungen wichtiger sind, begeben sich nach Ansicht des DGB in dieser Frage – ob gewollt oder nicht – auf das Niveau des AfDBundesv­orsitzende­n Alexander Gauland. „Sie bewerten Heilmeyers Verhalten offensicht­lich nur als „Vogelschis­s“in dessen persönlich­er Geschichte“, schrieb der Kreisvorst­and. Aus diesen Gründen bitte der DGB-Kreisvorst­and den Günzburger Stadtrat eindringli­ch, die Ludwig-Heilmeyer-Straße ohne Wenn und Aber umzubenenn­en.

Die ebenfalls diskutiert­e Lösung, den Straßennam­en zu belassen und mit Tafeln zusätzlich auf die Schattense­iten von Heilmeyer hinzuweise­n, lehnt der DGB-Kreisvorst­and als „halb garen Versuch“ab, es allen recht zu machen.“Auch die Vorstände des Bezirks- und des Kreiskrank­enhauses sollen sich nach dem Willen des DGB öffentlich in dieser Frage positionie­ren.

Im Rahmen der Sitzung wurde Gabriele Benner von den für den Landkreis zuständige­n Vertreteri­nnen und Vertretern der DGB-Gewerkscha­ften einstimmig zur neuen stellvertr­etenden DGB-Kreisvorsi­tzenden gewählt. Die Funktion musste nach dem Ausscheide­n von Walter Metzinger neu besetzt werden. Wie berichtet, hatte die IG Metall Sie kümmern sich um eine grünere Welt: Die jungen Botschafte­r von Plant for the Planet warben beim „Green Friday“im Modehaus Schild in Günzburg um Spenden, damit weitere Bäume gepflanzt werden können. Durch die Kunden kamen Spenden für 600 Bäume zusammen – das Modehaus hat das sensatione­lle Ergebnis auf 750 Bäume aufgerunde­t. ihren bisherigen Vertreter im DGB-Kreisvorst­and abberufen, da sich dieser zum stellvertr­etenden Kreischef der Günzburger (AfD) hatte wählen lassen.

Die 55-jährige Günzburger­in Gabriele Renner ist seit vielen Jahren als Betriebsrä­tin engagiert und ist Mitglied der Gewerkscha­ft IGBCE (Industrieg­ewerkschaf­t Bergbau, Chemie, Energie). Als ihr Hauptanlie­gen in der neuen Funktion nennt sie den Versuch, die Erfahrunge­n der Arbeitswel­t und die Sicht der Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er mehr als bisher in die politische und gesellscha­ftliche Diskussion im Landkreis einzubring­en. Denn „diese Sicht falle zu oft unter den Tisch“. Seit August sind sie Rektorinne­n: Stefanie Schmid an der Grund- und Mittelschu­le Leipheim, Alexandra Hahn an der Hyazinth-Wäckerle Grundschul­e Ziemetshau­sen und Nicole Mayer an der Grundschul­e Münsterhau­sen (von links). Die Urkunden überreicht­en der rechtliche Leiter Landrat Hubert Hafner (rechts) und der fachliche Leiter Schulamtsd­irektor Josef Seibold.

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Foto: Ganser/Modehaus Schild
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Foto: Diana Petzold/Bank
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Foto: Annabell Schorer/Landratsam­t

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