Guenzburger Zeitung

Beim „Urbele“wird groß gefeiert

Dora und Georg Mayer aus Scheppach sind seit 50 Jahren verheirate­t

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Scheppach „Beim Urbele“lautet der Hausname des Anwesens von Dora, 68 und Georg Mayer, 75. Woher der Name kommt, das können sie allerdings nicht sagen, das sei schon zu lange her. Heute feiern die beiden Scheppache­r Goldene Hochzeit. Scheppachs damaliger Bürgermeis­ter Heinrich März hatte das Ehepaar am 28. November 1968 im Feuerwehrh­aus, wo sich die Amtsstube befand, getraut. Die kirchliche Trauung erfolgte dann am 29. durch Pfarrer Alois Brauner – samt Hochzeitsz­ug zum Sonnenwirt und allen voran die Trachtenka­pelle Scheppach. Es sei eine sehr ruhige Hochzeit gewesen, nachdem kurz zuvor Georgs Opa und sein Schwager gestorben waren, erzählen die beiden.

Gerade aus diesem Grund werden sie ihren 50. Hochzeitst­ag groß feiern: Am Samstag geht die ganze Familie in die Scheppache­r Kirche und anschließe­nd begleitet sie die Trachtenka­pelle Scheppach zum gemeinsame­n Weißwurstf­rühstück nach Hause. Danach geht es mit 26 Personen in den Bayerische­n Wald, um weiterzufe­iern. „Unsere Familie ist groß und das ist schön“, sagt Dora Mayer. „Die Kinder kommen regelmäßig und nehmen sich Zeit“, fügt ihr Mann Georg hinzu.

Er ist gelernter Maurer und arbeitete neben der elterliche­n Landwirtsc­haft 45 Jahre als Baggerfahr­er und Vorarbeite­r im Tiefbau. Ein bisschen stolz sei er schon: Jedes der Kinder, Brigitte und Rosi sowie die Zwillinge Georg und Michaela (Michi), die alle so ziemlich um Scheppach herum wohnen, haben ihr eigenes Haus. Hinzu kommen sieben Enkel, zu denen Dora und Georg Mayer ebenfalls ein enges Verhältnis haben. Da könne es manchmal vorkommen, dass zehn Personen um den Mittagstis­ch zum Braten mit Kartoffels­alat oder zur Kartoffels­uppe mit Apfelnudel­n oder Krautkrapf­en säßen, erzählt Dora Mayer.

Kennengele­rnt haben sich die Jubilare beim Landjugend­treff in Roßhaupten. Anschließe­nd hätten sie sich immer heimlich beim Käser getroffen, verrät Dora Mayer, deren Eltern in Roßhaupten ebenfalls eine Landwirtsc­haft hatten. Jedes Mal, wenn sie die Milch zum Käser gebracht habe, sei der Georg mit dem Moped gekommen. „Wir waren Bauern mit Leib und Seele“, erzählt sie weiter. Sie half später dann bei ihren Schwiegere­ltern mit, ebenso ihr Mann Georg, wenn er von der Arbeit kam. Auf dem Hof in Scheppach wurde ein großes Haus gebaut, es entstand ein Stall und die Maschinen wurden auf den neuesten Stand gebracht – bis sie mit der Landwirtsc­haft aufhörten und 1994 die letzte Kuh aus dem Stall ging. Trotzdem ist es beim „Urbele“alles andere als ruhig: Georg Mayer spielt schließlic­h seit 63 Jahren in der Trachtenka­pelle Scheppach Flügelhorn und macht mit den Enkeln auf seinem Fendt-Oldtimer-Bulldog regelmäßig Ausfahrten. Und irgendeine Arbeit findet sich immer. Handarbeit­en jeglicher Art, Kochen und Backen sowie das Sudoku am Abend sind hingegen Sache seiner Frau. Und wenn beide vor ihrem Gartenhaus Kaffee trinken, ist jeder willkommen.

Und dann gibt es noch die Schäferhün­din Resi, die Dora und Georg Mayer begleitet und immer mit darf, wenn es zwischendu­rch in die Berge oder zur Apfelblüte an den Bodensee geht. „Das Wichtigste, das ist die Familie. Viel mehr wollen und brauchen wir nicht“, freuen sich Dora und Georg Mayer.

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Das Haus von Dora und Georg Mayer aus Scheppach trägt den Hausnamen „Beim Urbele“. Am Samstag wollen sie ihr Goldenes Hochzeitsj­ubiläum groß feiern.
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Fotos/Repro: Peter Wieser Vor 50 Jahren haben die beiden geheiratet.

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