Arbeitslosigkeit auf Rekordtief
Der Chef der Bundesarbeitsagentur spricht von einem Weihnachtsgeschenk: Denn die Zahl der Jobsucher fällt weiter
Nürnberg Dank einer robusten Wirtschaft ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland auf ein Rekordtief gefallen. Nie seit der Wiedervereinigung waren weniger Arbeitssuchende im Land ohne Job als im November. Die Zahl der Arbeitslosen ging in dem Monat auf 2,186 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Das sind 18000 Jobsucher weniger als vor einem Monat. Auch gegenüber dem Vorjahresmonat nahm die Zahl ab – um 182000. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 4,8 Prozent zurück.
„Das ist ein schönes Ergebnis zu Weihnachten“, sagte Bundesagentur-Chef Detlef Scheele. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit sei für diesen Monat kräftig ausgefallen. Für 2019 sei keine Trendwende in Sicht. „Es geht weiter runter“, sagte Scheele. Auch bei der Langzeitarbeitslosigkeit habe es überdurchschnittliche Besserung gegeben.
Im November waren rund 764 000 Menschen ein Jahr oder länger ohne Job. Das sind 97 000 weniger als vor einem Jahr. Schaue man auf die vergangenen fünf Jahre zurück, seien es 300000 Langzeitarbeitslose weniger, sagte Scheele. Damit habe der Aufschwung am Arbeitsmarkt auch diese Menschen erreicht.
Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zeigte sich zufrieden. „Der Arbeitsmarkt nimmt vermehrt auch die auf, die es sonst erfahrungsgemäß etwas schwerer haben, wieder in Lohn und Brot zu kommen – weil etwa ihre Qualifikationen nicht ganz dem entsprechen, was die Arbeitgeber suchen“, so Heil.
Die Zahl der Jobsucher, die derzeit Förderprogramme der Arbeitsagenturen und Jobcenter absolvieren, trübt das positive Arbeitsmarkt-Bild jedoch etwas: Rechnet man diese dazu, gab es in Deutschland zuletzt 3,135 Millionen Menschen ohne Arbeit. Fachleute sprechen hier von der Unterbeschäftigung. Aleksandra Bakmaz, dpa