Guenzburger Zeitung

Hilfsgüter von Burgau aus auf dem Weg nach Rumänien

Nikolausko­nvoi Fast 40 Ehrenamtli­che sind mit vielen Fahrzeugen dabei, um die Menschen in dem Land zu unterstütz­en

- (cki)

Burgau Sieben Lastwagen, sieben Lieferwage­n, ein Auto, 38 Begleiter, 10 000 Weihnachts­päckchen, 80 Tonnen Hilfsgüter – davon 50 an Lebensmitt­eln – und eine Kindergärt­en-Ausstattun­g im Wert von 40 000 Euro: Das sind die Zahlen zum diesjährig­en Nikolausko­nvoi des Vereins Hinsehen und Helfen, der am Burgauer Eisstadion am Freitagmor­gen verabschie­det wurde. Am Samstagmit­tag oder -nachmittag sollten sie am Ziel in Rumänien ankommen, wobei er auch schon 35-Stunden-Fahrten erlebt habe, erzählte Vorsitzend­er Christian Oberlander. Denn das Land wende das Schengener Abkommen noch nicht in vollem Umfang an, weshalb es nach wie vor Kontrollen an der Grenze gebe. Wegen eines Feiertags am 1. Dezember in Rumänien mit einem Lkw-Fahrverbot geht er aber davon aus, gut durchzukom­men – der Konvoi habe hierfür eine Ausnahmege­nehmigung. Das Problem in Rumänien sei nach wie vor die grassieren­de Korruption, weshalb sie die Sachen direkt zu den Menschen in der Region Craiova im Süden des Landes bringen.

Wie ihm selbst, ist es auch Jens Hellmich eine Herzensang­elegenheit, jedes Jahr dabei zu sein. Zum fünften Mal sind sie das mit dem eigenen Konvoi des Vereins, den es seit 2014 gibt, zuvor waren sie im Auftrag einer anderen Organisati­on unterwegs. Hellmichs Frau begleitet ihren Mann nun zum zweiten Mal, erstmals ist die 14-jährige Tochter der beiden dabei. Wie er sagte, sei der Weihnachts­markt am Ziel mit LEDs so hell erleuchtet wie keiner in Deutschlan­d, aber schon zwei Straßen weiter beginne das Slum. Auch wenn manche kritisiert­en, man solle doch lieber in Deutschlan­d Bedürftige­n helfen, so habe er für sich Rumänien ausgewählt, um die Welt dort ein kleines bisschen besser zu machen. Manuel Gerberich ist hingegen zum ersten Mal mit unterwegs. Es habe ihn schon seit Jahren gereizt, nun habe er aber genug Resturlaub übrig, um mitmachen zu können. Kollegen, die im Verein sind, hätten ihn darauf aufmerksam gemacht. Ebenfalls eine Premiere ist es für Johann Staffendt, der aus Rumänien kommt und seit 1990 in Deutschlan­d lebt, wie er sagte. In der Bundesrepu­blik gehe es den Menschen insgesamt gut, in Rumänien vielen jedoch schlecht. Der EU-Beitritt habe einiges verbessert, aber gerade den „kleinen Leuten“auf dem Land habe er nichts gebracht, eher im Gegenteil.

Neben Bürgermeis­ter Konrad Barm und Beate Merk, Schirmherr­in und ehemalige Landesmini­sterin, verabschie­dete Pfarrer Simon Stegmüller den Konvoi. Zudem sangen Buben und Mädchen des Kindergart­ens Heilig Kreuz, die selbst Päckchen gepackt hatten, Lieder und ließen Ballons fliegen.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Auf dem Parkplatz des Burgauer Eisstadion­s sammelten sich die Helfer, bevor es nach Rumänien ging.

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