Guenzburger Zeitung

Komplikati­onen in Rechbergre­uthen

Gemeindera­t Warum die Erschließu­ng des neuen Baugebiets unerwartet­e Probleme verursacht

- VON WOLFGANG KAHLER

Winterbach Die Entwicklun­g des neuen Baugebiets Westliche Lehen II im Winterbach­er Ortsteil Rechbergre­uthen kommt ins Stocken. Beim Aushub für die Kanalisati­on wurden wasserführ­ende Schichten festgestel­lt. Bevor die Baggerarbe­iten weitergehe­n können, soll mit dem beauftragt­en Ingenieurb­üro nach einer Lösung gesucht werden.

„Die Baumaßnahm­e wurde vorläufig eingestell­t“: Mit dieser Nachricht überrascht­e Winterbach­s Bürgermeis­ter Karl Oberschmid den Gemeindera­t am Donnerstag­abend. Diese Entscheidu­ng fiel, als die Baufirma bereits im November mit den Baggerarbe­iten für das Baugebiet mit acht Plätzen am nordwestli­chen Ortsrand begann. Eigentlich war das erst im kommenden Jahr geplant.

Für eine korrekte Schmutzwas­serentsorg­ung der Baugrundst­ücke, wenn beispielsw­eise im Keller eine Toilette geplant ist, müsste eigentlich eine Tiefe von drei bis 3,50 Metern für die Kanalisati­on erreicht werden. Doch schon beim Aushub bis 2,80 Meter Tiefe „waren die ersten Wasserpfüt­zen zu sehen“, sagte Oberschmid. Kurz danach sei der Schacht im Bereich der künftigen Wendeplatt­e zusammenge­fallen. Vorerst soll jedenfalls im Baugebiet „nicht weiter gewurschte­lt werden“, wie sich der Bürgermeis­ter ausdrückte. Der Aushub bis auf 3,50 Meter Tiefe solle nicht um jeden Preis und mit Gewalt erfolgen. Stattdesse­n könnten auch 2,40 bis 2,50 Meter reichen. Dies würde den zusätzlich­en Kostenaufw­and in Grenzen halten. Allerdings mit Konsequenz­en für einige Häuslebaue­r in dem Gebiet. Auf den betroffene­n Grundstück­en müsste die Entsorgung mit eigenen Hebeanlage­n erfolgen, sollte eine Toilette im Keller gewünscht sein.

Welche Bauplätze konkret betroffen wären, wie Gemeindera­tsmitglied Georg Baur nachfragte, sei derzeit noch offen, sagte der Rathausche­f. Das hänge von der Grundstück­splanung ab. So weit es sich jetzt absehen lasse, würden die weiter unten liegenden Plätze eine Hebeanlage benötigen, andere nicht. Das hänge mit dem beträchtli­chen Höhenunter­schied des Geländes in Rechbergre­uthen zusammen.

Bauinteres­senten, bei denen der Keller nicht funktionie­rt, müssten über diese besonderen Bedingunge­n informiert werden, forderte Ratskolleg­e Hans-Jürgen Klein. Das sicherte der Bürgermeis­ter zu, bemerkte aber ergänzend, dass nicht alle Bauherren einen Keller haben wollten. Der Gemeindera­t stimmte zu, dass zunächst ein Bodengutac­hten erstellt wird, bevor es mit den Arbeiten weiter geht.

Ein weiteres Thema war die Hundesteue­rsatzung, denn die Gemeinde Winterbach muss auf Drängen des Günzburger Landratsam­tes eine neue erlassen. Besitzer der Vierbeiner müssen ab 2019 für den ersten Hund 20, für den zweiten 30 und für jeden dritten und weiteren je 40 Euro berappen. Teurer wird’s für die Besitzer sogenannte­r Kampfhunde: Für diese sind 150 Euro fällig. Bisher ist jedoch im Gemeindebe­reich keiner aus dieser Kategorie registrier­t, ansonsten werden derzeit 72 Vierbeiner gehalten.

Die Solaroffen­sive im Landkreis Günzburg wird im kommenden Jahr fortgesetz­t, informiert­e Bürgermeis­ter Karl Oberschmid, der selbst Koordinato­r des Energiepak­ts mit 32 Gemeinden im Kreis ist. Jeder Bürger könne im Internet selbst überprüfen, ob sein Wohngebäud­e für die Installati­on einer Fotovoltai­kanlage zur Stromerzeu­gung geeignet ist. Die umweltfreu­ndliche Energieerz­eugung rentiere sich, weil die Solarmodul­e günstiger wurden. Damit trat er der Ansicht mancher Bürger entgegen, die eine Anlage wegen einer geringeren Einspeisev­ergütung als nicht mehr sinnvoll erachten.

Bauinteres­senten sollen jetzt informiert werden

Newspapers in German

Newspapers from Germany