Komplikationen in Rechbergreuthen
Gemeinderat Warum die Erschließung des neuen Baugebiets unerwartete Probleme verursacht
Winterbach Die Entwicklung des neuen Baugebiets Westliche Lehen II im Winterbacher Ortsteil Rechbergreuthen kommt ins Stocken. Beim Aushub für die Kanalisation wurden wasserführende Schichten festgestellt. Bevor die Baggerarbeiten weitergehen können, soll mit dem beauftragten Ingenieurbüro nach einer Lösung gesucht werden.
„Die Baumaßnahme wurde vorläufig eingestellt“: Mit dieser Nachricht überraschte Winterbachs Bürgermeister Karl Oberschmid den Gemeinderat am Donnerstagabend. Diese Entscheidung fiel, als die Baufirma bereits im November mit den Baggerarbeiten für das Baugebiet mit acht Plätzen am nordwestlichen Ortsrand begann. Eigentlich war das erst im kommenden Jahr geplant.
Für eine korrekte Schmutzwasserentsorgung der Baugrundstücke, wenn beispielsweise im Keller eine Toilette geplant ist, müsste eigentlich eine Tiefe von drei bis 3,50 Metern für die Kanalisation erreicht werden. Doch schon beim Aushub bis 2,80 Meter Tiefe „waren die ersten Wasserpfützen zu sehen“, sagte Oberschmid. Kurz danach sei der Schacht im Bereich der künftigen Wendeplatte zusammengefallen. Vorerst soll jedenfalls im Baugebiet „nicht weiter gewurschtelt werden“, wie sich der Bürgermeister ausdrückte. Der Aushub bis auf 3,50 Meter Tiefe solle nicht um jeden Preis und mit Gewalt erfolgen. Stattdessen könnten auch 2,40 bis 2,50 Meter reichen. Dies würde den zusätzlichen Kostenaufwand in Grenzen halten. Allerdings mit Konsequenzen für einige Häuslebauer in dem Gebiet. Auf den betroffenen Grundstücken müsste die Entsorgung mit eigenen Hebeanlagen erfolgen, sollte eine Toilette im Keller gewünscht sein.
Welche Bauplätze konkret betroffen wären, wie Gemeinderatsmitglied Georg Baur nachfragte, sei derzeit noch offen, sagte der Rathauschef. Das hänge von der Grundstücksplanung ab. So weit es sich jetzt absehen lasse, würden die weiter unten liegenden Plätze eine Hebeanlage benötigen, andere nicht. Das hänge mit dem beträchtlichen Höhenunterschied des Geländes in Rechbergreuthen zusammen.
Bauinteressenten, bei denen der Keller nicht funktioniert, müssten über diese besonderen Bedingungen informiert werden, forderte Ratskollege Hans-Jürgen Klein. Das sicherte der Bürgermeister zu, bemerkte aber ergänzend, dass nicht alle Bauherren einen Keller haben wollten. Der Gemeinderat stimmte zu, dass zunächst ein Bodengutachten erstellt wird, bevor es mit den Arbeiten weiter geht.
Ein weiteres Thema war die Hundesteuersatzung, denn die Gemeinde Winterbach muss auf Drängen des Günzburger Landratsamtes eine neue erlassen. Besitzer der Vierbeiner müssen ab 2019 für den ersten Hund 20, für den zweiten 30 und für jeden dritten und weiteren je 40 Euro berappen. Teurer wird’s für die Besitzer sogenannter Kampfhunde: Für diese sind 150 Euro fällig. Bisher ist jedoch im Gemeindebereich keiner aus dieser Kategorie registriert, ansonsten werden derzeit 72 Vierbeiner gehalten.
Die Solaroffensive im Landkreis Günzburg wird im kommenden Jahr fortgesetzt, informierte Bürgermeister Karl Oberschmid, der selbst Koordinator des Energiepakts mit 32 Gemeinden im Kreis ist. Jeder Bürger könne im Internet selbst überprüfen, ob sein Wohngebäude für die Installation einer Fotovoltaikanlage zur Stromerzeugung geeignet ist. Die umweltfreundliche Energieerzeugung rentiere sich, weil die Solarmodule günstiger wurden. Damit trat er der Ansicht mancher Bürger entgegen, die eine Anlage wegen einer geringeren Einspeisevergütung als nicht mehr sinnvoll erachten.
Bauinteressenten sollen jetzt informiert werden