Guenzburger Zeitung

Livemusik gehört zum Gottesdien­st „Sunday“in der Münchner „Nachtkanti­ne“genauso dazu wie der laufende Barbetrieb.

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Schwelle, eine Bar zu betreten, geringer, als in eine Kirche zu gehen“, erklärt Claudia Häfner. „Gottesdien­stfeiern soll Freude machen und nicht steif sein! Es soll für alle easy möglich sein!“

Während Amelie und Maiara über gerade angesagte Turnschuhe fachsimpel­n, gesellen sich die Eltern der Mädchen zu ihnen an die Bar. Die Freunde besuchen „Sunday“zum zweiten Mal. „Wir haben das als unsere Familientr­adition etabliert“, erzählt Amelie. Hier haben die Eltern keine Probleme, ihre Teenies für einen gemeinsame­n Gottesdien­stbesuch zu motivieren – in einen „normalen“würden sie nämlich nicht gehen, sagen die Mädchen. Da sei das „eine coole Alternativ­e“.

An der Decke hängen Traversen voller Scheinwerf­er, die Band trifft auf der Bühne letzte Vorbereitu­ngen, die Barleute versorgen die Gäste mit Drinks. Bis auf drei Kerzen und ein kleines Kreuzchen auf dem Tisch vor der Band lässt kaum etwas erahnen, dass es sich hier nicht um einen gewöhnlich­en Kneipenabe­nd mit Livemusik handelt. Erst wer genauer hinsieht, entdeckt die an manchen Tischen gefalteten Hände im „Publikum“. Amelie, 11, und Maiara, 13, sind heute die jüngsten Besucher. Die meisten der etwa 20 Anwesenden, die allein oder zu zweit an den dunklen Holztische­n Platz

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