Bayern-Legenden vor dem Abschied Fußball
Arjen Robben wird den FC Bayern nach zehn Jahren verlassen. Franck Ribéry ziert sich noch, wird aber auch gehen müssen. Muss sich der Klub auch einen Hoeneß-Nachfolger suchen?
der Bank. Nach seiner Einwechslung drückte er dem Spiel seinen Stempel auf, traf beim 3:0-Sieg doppelt. Beide Vorlagen kamen von Ribéry. So schnell hatte sich noch niemand in der Arena zurechtgefunden. Der FC Bayern hatte seine neue Flügelzange „Robbéry“gefunden, die ein Grund sein sollte, warum der Klub fortan Titel um Titel holte.
Rund neun Jahre später, an einem Freitagabend im November, verkündet Klub-Präsident Uli Hoeneß das Ende von „Robbéry“. Der FC Bayern werde im nächsten Sommer „im größeren Stil investieren“. Schließlich sei dann nicht nur das Geld, sondern auch „der Platz im Kader“da. Es ist der Platz, den jahrelang die beiden Flügelspieler eingenommen hatten. Der 34-jährige Robben reagierte auf den sanften Druck, den der Präsident damit ausgeübt hatte. Zwei Tage später erklärte er, dass im Sommer Schluss beim FC Bayern sei. Der 35-jährige Ribéry sagte auf die Frage, ob er kommende Saison noch bleiben wolle: „Ich hoffe, aber ich kann das nicht alleine machen.“Allzu viele Hoffnungen sollte sich Ribéry trotz eines besonders engen Verhältnisses zu Uli Hoeneß aber nicht machen. Der Präsident hatte betont, dass die aktuelle „sehr wahrscheinlich“auch die letzte der beiden sein werde.
Der Umbruch beim FC Bayern könnte aber nicht nur das Personal auf dem Platz betreffen. Präsident Uli Hoeneß hatte nach der zum Ende hin eskalierten Jahreshauptversammlung seine eigene Zukunft offengelassen. Nach einer kritischen Wortmeldung waren die Emotionen übergeschwappt: Vereins-Mitglieder hatten Hoeneß ausgebuht, ihn als „Lügner“beschimpft. Es war eine Reaktion, die den sonst so harten Bayern-Boss nachhaltig beschäftigte. Vor allem der Streit mit Paul Breitner beschäftigte das Fanlager. Eine Versöhnung schließt Hoeneß aus, einen Kontakt gebe es seit fünf Jahren nicht mehr: „Paul Breitner wird zum Märtyrer gemacht. Aber Paul Breitner ist nicht Opfer, sonauf dern Täter.“Wegen eines Vertrags mit dem FC Bayern als Markenbotschafter habe Breitner „zwei Millionen Euro Honorar bekommen für 15 bis 20 Vorträge vor Sponsoren“, nach einer Auseinandersetzung mit Rummenigge endete die Zusammenarbeit.
Die heftige Kritik an Hoeneß verfehlte ihre Wirkung aber nicht. Bei einem Fanklubtreffen sagte der 66-Jährige mit dem Abstand von zwei Tagen: „Ich hoffe, dass sich das wieder ändert. Sonst ist das nicht mehr mein FC Bayern.“Hoeneß kündigte an, sich die Entwicklung innerhalb des Klubs „in Ruhe anschauen“zu wollen und dann eine Entscheidung zu treffen. Neuwahlen stehen schon bei der nächsten Jahreshauptversammlung im Herbst 2019 an. Im Gegensatz zu Rummenigge, der seinen auslaufenden Vertrag wohl um zwei Jahre verlängern wird, hat Hoeneß sich noch nicht zu seiner Zukunft geäußert. Diese Ungewissheit teilt er sich mit seinem Lieblingsspieler Franck Ribéry.
Jetzt ist es amtlich: Ab der Saison 2021/22 wird es einen zusätzlichen Europapokal-Wettbewerb geben. Neben Champions League und Europa League geht dann der Pokal mit dem schicken Namen Europa League 2 an den Start.
Man ist geneigt zu sagen: endlich. Denn das Exekutivkomitee des Europäischen Fußballverbandes Uefa ist durch sanften Druck der Vereinigung der europäischen TopKlubs auf ein dringendes Problem aufmerksam gemacht worden: Es gibt schlichtweg zu wenig Fußballübertragungen im TV-Programm.
Vor allem unter der Woche rollt manchmal stundenlang kein einziger Ball im TV – nämlich dann, wenn sowohl die US-amerikanische Profi-Liga MLS als auch die südkoreanische K-League gerade Ruhepause haben. Diese sind wegen der Zeitverschiebung schon lange der Rettungsanker für echte Fans. Experten vertrösten sich zwar zudem mit der Übertragung der Qualifikationsrunde zur U18-Europameisterschaft und haben dafür eigens ein fünfjähriges Abonnement des RTL-2-Players abgeschlossen, das auch für ihre Erben bindend ist. Aber das reicht nicht. Diese edlen Gesellen, denen es hoch anzurechnen ist, dass sie längst alle sozialen Kontakte abgebrochen haben um mehr Zeit für TV und Couch zu finden, dürfen nicht mehr länger so alleine gelassen werden.