Guenzburger Zeitung

Stefan Luitz genießt in Beaver Creek seinen ersten Weltcupsie­g.

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mer attackiert. Zweimal hat er Glück gehabt, dass er drin geblieben ist, aber nur so kannst du ein Rennen gewinnen.“

Alpin-Chef Wolfgang Maier hatte seinen Schützling lange als den „Unvollende­ten“bezeichnet. In Beaver Creek konnte er diesen Begriff endlich streichen. „Vielleicht brauchen manche Dinge eine gewisse Reife“, sagte Maier gut gelaunt und ergänzte: „Jetzt ist er erst mal vollendet.“

Und auch die Konkurrenz honorierte die Leistung von Luitz. „Stefan ist es von Herzen zu vergönnen, weil er einen der schwersten und steinigste­n Wege im Weltcup hatte“, lobte Hirscher.

Felix Neureuther, der sich nur wenige Tage vor Luitz das Kreuzband gerissen hatte und momentan noch wegen eines gebrochene­n Daumens pausiert, stellte ein Foto online, das die beiden Teamkolleg­en im Dezember 2017 zusammen in einem Klinikbett zeigt. „Das war vor fast einem Jahr, und jetzt stehst du ganz oben auf dem Podium“, schrieb Neureuther zu dem Instalom-Weltmeiste­r gram-Eintrag. „Glückwunsc­h mein Freund.“

Für Wörndl hat Luitz alles, was es zu einem erfolgreic­hen Skifahrer braucht. „Er trägt das ganz Schnelle in sich. Er kann in jedem Rennen an seine Grenzen gehen und auch leicht darüber hinaus. Stefan ist ein Grenzgänge­r. Wenn er ins Ziel kommt, ist es sehr, sehr schwer, ihn zu schlagen.“Diese extreme Fahrweise werde Luitz zwar immer wieder auch Ausfälle bescheren, „aber wenn du nicht alles riskierst, hast du gegen einen Hirscher oder all die anderen Topleute keine Chance. Die musst du permanent unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen. In Beaver Creek hat das perfekt funktionie­rt.“

Der Sieg ist auch ein Beleg dafür, dass Luitz momentan ein perfektes Umfeld hat. Vater Ludwig Luitz ist seit dieser Saison exklusiv als Serviceman­n nur noch für seinen Sohn zuständig. „Er hat natürlich einen Riesenante­il an dem Erfolg“, sagt Wörndl. „Als Vater ist er die perfekte Vertrauens­person.“

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