Guenzburger Zeitung

Boris Becker sieht sich als Opfer Prominente Der 51-Jährige beharrt im Insolvenzv­erfahren vor Gericht nicht mehr auf seinem Diplomaten­status. Warum Noch-Ehefrau Lilly ein Liebes-Comeback definitiv ausschließ­t

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Becker als Diplomat? Er sei zum Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenh­eiten der Zentralafr­ikanischen Republik ernannt worden, so der Ex-Sportler. Und erntete dafür reichlich Häme, insbesonde­re weil er meinte, die „verantwort­ungsvolle Aufgabe“habe mit seiner schwierige­n Situation nichts zu tun. Tatsächlic­h glaubte ihm kaum jemand, dass es ihm nicht nur um den Status diplomatis­cher Immunität ging, der in anderen Fällen eine Verfolgung vor Gericht so gut wie unmöglich macht.

Zu all den wirtschaft­lichen Krisen kam nach 13 Ehejahren die Trennung von Beckers Frau Lilly, die nun vor laufender Kamera nachtrat. Was zunächst als „einvernehm­lich und freundscha­ftlich“bezeichnet wurde, entwickelt­e sich schnell zum Drama. Lilly Becker hält ein Liebes-Comeback mit Becker für ausgeschlo­ssen. „Es ist zu viel passiert“, sagte die 42-Jährige am Sonntagabe­nd im

mit Günther Jauch. 2018 sei die schlimmste Zeit in ihrem Leben gewesen. Momentan seien sie und Becker keine Freunde. Sie könne nicht mit einem Mann befreundet sein, der sie so maßlos enttäuscht habe. Was es so schlimm mache, sei, dass alles in der Öffentlich­keit passiere. Aber sie habe einen öffentlich­en Mann geheiratet, vielleicht gehöre das dazu. „Ich glaube, wir haben beide Fehler gemacht, und ich schäme mich dafür.“Das Wichtigste sei bei der Scheidung, dass die Zukunft des gemeinsame­n achtjährig­en Sohnes Amadeus geregelt werde, sagte sie. Ihr Mann könne ihn sehen, wann er wolle. Derzeit sehe das Paar sich nur, wenn er Amadeus abhole. „Und das reicht auch.“

Neben der anstehende­n Scheidung dürfte Boris Becker aber vor allem eine Sache Sorge bereiten. Die Insolvenzv­erwalter machen Druck und wollen einen Teil von Beckers Trophäen und persönlich­en Erinnerung­sstücken zwangsvers­teigern. Becker konnte die geplante Auktion vor gut fünf Monaten in letzter Minute verhindern. Zwar wäre Becker nicht Becker ohne Überraschu­ngen und unerwartet­e Wendungen, doch angeblich hat er seinen Widerstand aufgegeben. Damit könnten die mehr als 80 Objekte unter den Hammer kommen, die die schillernd­e Karriere des Ausnahmesp­ortlers nachzeichn­en – darunter eine Replik des US-Open-Pokals aus dem Jahr 1989, als der Tennis-Profi im Finale Ivan Lendl geschlagen hatte, zudem Uhren, ein Wimbledon-Pokal und ein Bambi. Signierte Schuhe, Schläger und sogar benutzte Socken sollen ebenfalls versteiger­t werden.

Becker hatte 1985 im Alter von nur 17 Jahren das prestigetr­ächtige Grand-Slam-Turnier Wimbledon gewonnen. Zwei weitere Erfolge sollten in seinem „Wohnzimmer“folgen: Bis heute lebt er im Londoner Stadtteil Wimbledon, wenn er in der britischen Hauptstadt weilt.

Bei seinem Schuldende­bakel sieht sich Becker als Opfer eines Kredithais. Er habe die Summe längst hinterlegt, die er einer englischen Privatbank schulde, sagte er einmal in einem Interview. Die Bank aber fordere mehr als das Doppelte, weil sie 25 Prozent Zinsen draufgesch­lagen habe – das sei „weder rechtskräf­tig noch rechtswirk­sam“, sagt er.

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