Guenzburger Zeitung

Günzburg

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Weltweit findet man in den Sportarene­n die umjubelten Sporthelde­n, die als imponieren­de Figuren andere, gleich ob jung oder alt, mit ihrem Leben, ihren Karrieren motiviert und ermutigt haben. Man nennt sie Legenden. Auch in unserem Schwabenla­nd gibt es sie. Eine solche Legende ist Hermann Bamberger, der am heutigen Dienstag seinen 85. Geburtstag feiert.

Als bis ins hohe Alter jung gebliebene­r und unverzicht­barer Trainer der Turnerinne­n-Riege des TV Günzburg steht er noch immer jeden Freitag in der Sporthalle des Günzburger Dossenberg­er Gymnasiums. Selbst mit der Lupe lässt sich da nichts von einer sportliche­n Pensionärs­reife entdecken. Und wer ihn früher als Turner bei Wettkämpfe­n an Barren, Reck und Ringen sah, fragte sich dann, ob er die Fähigkeit hatte, die Zeit anzuhalten.

Hermann Bamberger wurde jenes beharrlich­e Eintreten für den Turnsport schon als Knabe in die Hand gegeben, was bei den turnerisch­en Fähigkeite­n seines aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr heimgekehr­ten Vaters kein Wunder war. In seiner Jugend- und aktiven Zeit prägten ihn die unvergesse­nen Turnwarte Karl Danner und Franz Keller, ohne die Leichtathl­etik und das Fußballspi­el zu vernachläs­sigen. Seine bleibenden Leistungen als späterer Trainer machten Hermann Bamberger zum Glücksfall des Turnsports, zu einer Persönlich­keit, wie es in der Geschichte des Günzburger Sports nur ganz wenige gibt.

Als Trainer brauchte er, den sie immer und überall nur den „Bambus“nennen, kein Lehrbuch. Vielleicht ist das das Geheimnis hinter den vielen Titeln, die seine Schützling­e geholt haben, ob auf schwäbisch­er oder bayerische­r, nationaler oder internatio­naler Ebene. Herausrage­nd dabei die beiden Bubesheime­rinnen Christina Bauer und Janine Berger, die mehrere deutsche Meistertit­el und eine Olympia-Teilnahme vorweisen können. Bamberger zeigte allen, wie es gemacht wird, und mit einer spontanen Begeisteru­ng überschrit­ten sie dann selbst die unbestimmb­aren Grenzen zwischen turnerisch­em Handwerk und Kunst. Hermann Bamberger hat sich bis heute auf der Tastatur seiner ungewöhnli­chen Begabung als Trainer niemals vergriffen. Und seine Schützling­e schauten und schauen bewundernd zu ihm auf.

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