Leipheim
So langsam tröpfelt tatsächlich die Erkenntnis durch, dass man den Namen Antonio Vivaldi zwangsläufig nicht allein mit den durch die Werbung genudelten „Vier Jahreszeiten“in Zusammenhang bringen muss. Tatsächlich hat der rothaarige venezianische Priester, Geigenvirtuose und Komponist auch Hunderte von Konzerten geschrieben, Opern und sogar packende Kirchenmusik. Als Musiklehrer und Maestro de coro am „Pio Ospedale della Pietá“vermittelte er ausgesetzten oder verwaisten Mädchen eine Ausbildung auf Konservatoriumsniveau, bis sie, wie es hieß, „engelsgleich sangen und spielten“. So taten es auch, unter Leitung von St. Veitskantorin Johanna Larch, die Leipheimer St. Veitskantorei, das Kammerorchester der Petruskirche Neu-Ulm und der Posaunenchor beim kleinen Jubiläum der 130. Stunde der Kirchenmusik in der Leipheimer St. Veitskirche. Im Mittelpunkt des Programms: Vivaldis wohl bekanntestes und beliebtestes kirchenmusikalisches Werk, sein zwölfteiliges, als Kantate angelegtes „Gloria in D“RV 589.
Es beginnt, so prächtig wie mächtig, mit orchestraler und vokaler Rasanz. „Gloria in excelsis Deo“. Mit von Oktavsprüngen geprägten Motiven der Streicher, mit souverän kraftvollem Klangvokabular des