Digital doof
Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern bietet Ausländern die „e-Residency“an. Sie bekommen eine Chipkarte, mit der sie beispielsweise binnen Stunden ein Unternehmen gründen können. Estland hat auch die „e-School“, in der schulische Dinge über TabletPCs abgewickelt werden.
Länder wie Estland haben ihre Kinder digital schlaugemacht und sie an neue Technologien herangeführt. Deutschland verzettelt sich stattdessen. Einige Ministerpräsidenten erwecken den Eindruck, der Staat wolle sich in ihre Angelegenheiten mischen und die Sache damit erschweren.
Das Gegenteil ist der Fall. Denn die „vom Bundestag beschlossenen Grundgesetzänderungen sind darauf ausgelegt, die Beteiligungen des Bundes an Investitionen in den Kommunen zu erleichtern“, folgert der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages in einem gerade veröffentlichten Gutachten.
Bildung ist in Deutschland grundsätzlich zwar Ländersache. Die Länder haben es jedoch mit der Digitalisierung gründlich verpatzt, wie nicht zuletzt das Beispiel Estland zeigt. Wenn unsere Schülerinnen und Schüler nicht digital doof bleiben sollen, dann ist es jetzt dringend an der Zeit, den Widerstand aufzugeben und den Bund helfen zu lassen.