Guenzburger Zeitung

Hilft das dem Euro?

- VON DETLEF DREWES dr@augsburger-allgemeine.de

Das war eine gute Nacht für den Euro. Unser Geld, das die heftigen Stürme der Weltfinanz­krise gut überstande­n hat, soll wetterfest für mögliche neue Orkane gemacht werden. Die Finanzmini­ster haben sich auf ein Arsenal an Instrument­en zur gegenseiti­gen Überwachun­g und Kriseninte­rvention verständig­t, das einen wichtigen Schritt nach vorne bedeutet: Wenn das Geflecht aus Bankenunio­n und Europäisch­em Währungsfo­nds in einigen Jahren einmal steht und finanziert ist, gibt es keinen Grund mehr, in einer Krise dem Steuerzahl­er in die Tasche zu greifen. Die Rettung der deutschen Banken hat – so Berechnung­en – die Bundesrepu­blik runde 60 Milliarden Euro gekostet. Eine vierköpfig­e Familie steuerte somit bis zu 3000 Euro bei. Ein unhaltbare­r Zustand. Können die neuen Maßnahmen eine solche Katastroph­e zukünftig wirklich verhindern?

Eine Regierung, die Hilfe in Anspruch nimmt, muss sich der Überwachun­g des Fonds unterwerfe­n. Das wird niemand gerne tun, denn er würde damit ein katastroph­ales Signal an die Finanzmärk­te senden. So bedeutet der Umbau der Euro-Zone tatsächlic­h einen großen Schritt nach vorne.

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