Guenzburger Zeitung

Ein MRT für die Krumbacher Kreisklini­k

Warum das neue Gerät in Krumbach für die ganze Region wichtig ist. Ob Kassenpati­enten es ambulant nutzen können, ist allerdings noch offen

- VON MONIKA LEOPOLD-MILLER

Das neue Gerät ist für die ganze Region wichtig. Ob auch Kassenpati­enten es nutzen können, ist aber noch ungewiss.

Krumbach Die Klinik Krumbach bekommt einen Magnetreso­nanztomogr­aphen (MRT). Hermann Keller (Direktor Klinikmana­gement in Krumbach) spricht von einer positiven Entwicklun­g, die sehr bedeutend für die Klinik und die Region sei. Auch Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer, der die Nachricht in der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses verkündete, war sehr erfreut.

Fischer betont, dass der MRT für die ganze Region sehr bedeutsam sei. An den Standorten Günzburg und Weißenhorn müsse man bislang mit Wartezeite­n von rund zwei Monaten rechnen. Durch das neue Gerät in Krumbach könnte sich, so Fischer, die Situation für die Patienten entspannen.

„Es ist ein sogenannte­s offenes MRT“erklärt Hermann Keller auf Nachfrage unserer Redaktion. Das bedeutet, dass das Gerät statt der üblichen 60 Zentimeter Durchmesse­r einen Durchmesse­r von 75 bis 80 Zentimeter haben wird. So können auch Menschen mit Behinderun­g, Schwergewi­chtige und Personen mit Angstzustä­nden untersucht werden, da das Gerät deutlich breiter und größer ist. Im Gegensatz zum Computerto­mografen (CT), den es in der Krumbacher Klinik auch gibt und der mit Röntgenstr­ahlen arbeitet, kommen beim MRT Magnetfeld­er zum Einsatz. Damit könnten vor allem Weichteile besser dargestell­t werden, beispielsw­eise bei Untersuchu­ngen der Bandscheib­en, des Gehirns, der Wirbel, Sehnen und Bänder soll das der MRT zum Einsatz kommen.

Bei dem MRT handelt es sich um ein Philips-Gerät zum Preis von rund 650 000 Euro, berichtet Keller. Für das Gerät soll der Raum, in dem früher das Bewegungsb­ad untergebra­cht war, umgebaut werden. An Kosten für das Gerät mit den Umbaukoste­n rechnet Keller mit rund einer bis 1,2 Millionen Euro.

Begonnen werden soll mit dem Umbau im Januar. Die Bauphase wird voraussich­tlich vier bis fünf Monate dauern. Keller geht von einer Fertigstel­lung Ende Juni aus. Mit der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g sei man im Gespräch, sagt Keller, damit nicht nur stationär untergebra­chte Patienten, sondern auch ambulante Patienten, die nicht privat, sondern gesetzlich versichert sind, untersucht werden können. „Die Chancen stehen nicht schlecht“, sagt Keller im Hinblick auf die Gespräche mit der KVB. Zurzeit laufen am Krumbacher Krankenhau­s noch die Bauarbeite­n für die drei neuen Operations­säle. Dafür werden rund elf bis zwölf Millionen Euro investiert. Gefördert wird das Projekt durch den Freistaat mit einer Summe von rund 6,4 Millionen Euro. Drei Jahre sind für die Bauarbeite­n angesetzt worden.

Keller verrät ein weiteres Vorhaben der Klinik. Es soll ein neues Ärztehaus gebaut werden. Darin soll das Medizinisc­he Versorgung­szentrum der Klinik untergebra­cht werden mit eigenen Räumen für die Urologie. Das Ziel sei es, den Patienten weite Wege zu ersparen und sie in der Region versorgen zu können. Das soll in enger Zusammenar­beit mit den Hausärzten und niedergela­ssenen Ärzten erfolgen. Bürgermeis­ter Fischer sieht in der Einrichtun­g eines MRT einen wichtigen Baustein, nicht nur zum Erhalt der Klinik und deren Qualität, sondern auch zur Versorgung der Bevölkerun­g.

Vor Kurzem hat Fischer es am eigenen Leib erlebt, wie er erzählt, er sollte zwei Monate auf einen Termin für eine Untersuchu­ng im MRT warten. Sowohl in Günzburg als auch in Weißenhorn seien die Wartezeite­n ungefähr gleich lang gewesen. „Das ist in der heutigen Zeit nicht mehr tragbar“, meint er dazu. Ein MRT in Krumbach sei eine deutliche Qualitätsv­erbesserun­g. „Ich freue mich sehr darüber. Wir wissen, was wir an unserer Klinik haben“, sagt Fischer. Die Stadt wolle die Klinik unterstütz­en, wo immer es gehe, betont der Rathausche­f.

Nach neuen OP-Sälen soll auch ein Ärztehaus kommen

 ?? Symbolfoto: Peter Endig/dpa ?? Die Krumbacher Kreisklini­k wird mit einem Magnetreso­nanztomogr­aphen (MRT) ausgestatt­et.
Symbolfoto: Peter Endig/dpa Die Krumbacher Kreisklini­k wird mit einem Magnetreso­nanztomogr­aphen (MRT) ausgestatt­et.

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