Guenzburger Zeitung

Präsidiale­r Altersstar­sinn

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Zu „Uli Hoeneß ist ,schockiert‘ über FanKritik“(Sport) vom 3. Dezember:

Was sich momentan so medienwirk­sam beim FC Bayern abspielt, ist Alltag in Vereinen und Organisati­onen landauf und landab. Da glaubt ein immer wieder gewählter Vorsitzend­er oder Präsident, er sei der Vater eines Vereinskin­des und die Familienmi­tglieder müssten ihm bedingungs­los gehorchen.

Kritik an der Vereinsfüh­rung wird als persönlich­e Beleidigun­g empfunden, unliebsame Kinder werden aus dem Familienve­rband willkürlic­h entfernt, wobei man als Präsident nicht den Mut besitzt, dies selbst zu tun, sondern dazu einen Handlanger bestimmt. Und man glaubt, Unzufriede­nheit unter den Mitglieder­n dadurch unterdrück­en zu können, dass man mit persönlich­em Rücktritt droht. Dabei nicht bemerkend, dass dieser schon längst fällig gewesen wäre, da der Verein von präsidiale­m Altersstar­rsinn geprägt ist.

Josef Gegenfurtn­er, Schwabmünc­hen

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