Ichenhausen braucht neue Kindergartenplätze
Die Stadt hat den künftigen Bedarf errechnen lassen. Wie sie sich für die Zukunft rüsten will
Ichenhausen Der Sitzungssaal im Ichenhauser Rathaus zeigte sich in der jüngsten Stadtratssitzung von seiner weihnachtlichen Seite: Hinter einem kleinen Tannenzweig blickten den Räten Lebkuchen, Pralinen und Mandarinen entgegen. Nichtsdestotrotz galt es 15 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten. Wichtigstes Thema war die Bedarfsplanung für Kindertagesplätze.
Die Stadt Ichenhausen hat nach dem sogenannten Hildesheimer Modell den künftigen Bedarf an Kindertagesplätzen errechnen lassen. Nach dieser Erhebung werde man nicht nur einige, sondern eine Vielzahl an zusätzlichen Plätzen benötigen, stellte Bürgermeister Robert Strobel die Situation dar. Im Bereich der Kinderkrippenplätze seien dies circa 15, bei den Kindergartenplätzen liege die Zahl in den nächsten Jahren sogar bei 90 Plätzen. Ursachen seien neben dem Bevölkerungswachstum Zuzug und vor allem das Ausweisen neuer Baugebiete. Hinzu kämen die Zuwendungen der Bayerischen Staatsregierung hinsichtlich der Elternbeiträ- ge. „Wir sehen jetzt schon, dass wir zusätzliche Plätze brauchen“, betonte Strobel und verwies auf die in der Kernstadt im Kindergarten Storchennest eingerichtete Notgruppe. Die Stadt Ichenhausen hat vorgesorgt und ein Nachbargrundstück gekauft, womit entsprechende Erweiterungsmöglichkeiten bestehen.
● Straßennamen In den neuen Baugebieten wurden nach Empfehlung des Bauausschusses die Straßennamen festgelegt. Im Baugebiet „Erweiterung zum Kötztal“wird dies die Talblickstraße, in Oxenbronn, „Westlich der Ignaz-Rucker-Straße II“, der Wacholderweg, und in Autenried, „Südlich der Anhofer Straße II“, die Eintrachtstraße sein. Im Baugebiet „Rohrbach – 4. Änderung und Erweiterung“in Ichenhausen wird es den Heublumenweg geben. Barbara Kempfle hätte allerdings die Bezeichnung Rektor-Sauter-Straße als passender gesehen.
● Familienstützpunkt Der Zweckvereinbarung für einen behördlichen Datenschutzbeauftragen sowie der Neufassung der Kooperationsvereinbarung für den Familienstützpunkt Ichenhausen wurde zu- gestimmt. Diese dient vorrangig der Konkretisierung der bestehenden Vereinbarung und der Fortschreibung des Familienkonzepts.
● Gebührensatzung Beschlossen wurde auch der Neuerlass der Gebührensatzung zur Benutzung der öffentlichen Turnhallen der Stadt Ichenhausen. Die auf Drängen der überörtlichen Rechnungsprüfung erfolgten Gebührenerhöhungen sollen mit Vereinsförderungen ausgeglichen werden.
● Finanzierung Beim Förderprogramm zur Erhebung der Innenentwicklungspotenziale 2018 ist die Stadt Ichenhausen nicht zum Zuge gekommen. Die Erfassung könne jedoch im Rahmen einer im Jahr 2019 anstehenden Fördermaßnahme der Städtebauförderung mit einem 60-prozentigen Fördersatz erfolgen, wie Bürgermeister Robert Strobel informierte. Für das Projekt Quartiersgarten wurden der Stadt Ichenhausen dagegen Finanzhilfen in Höhe von 235 000 Euro bewilligt. Mit dem bereits vom Stadtrat genehmigten Projekt „Quartiersgärtle“und einem Spielplatz an der Annastraße habe die Stadt nun die Chance, ein „richtiges Highlight“zu setzen, so Strobel. Im nächsten Schritt soll ein Landschaftsplaner beauftragt werden. Beim Förderprogramm für das digitale Klassenzimmer wird Ichenhausen für 2018 ein Budget in Höhe von rund 26 000 Euro erhalten. Diese Mittel stehen bis zum Ablauf des dritten Kalenderjahrs seit Erlass des jüngsten Bescheids abzüglich einer zehnprozentigen Eigenbeteiligung zur Verfügung.
● Kirche Für investive Maßnahmen bei Kirchen wurde ein Grundsatzbeschluss gefasst: Bauliche Investitionen werden ab 2500 Euro mit zehn Prozent der zuwendungsfähigen Kosten und maximal mit 25 000 Euro, andere ab 1000 Euro mit demselben Prozentsatz und maximal mit 10 000 Euro bezuschusst.