Muse drücken alle Knöpfe
20 Jahre ist es her, dass Muse als ArtRocker durchstarteten. Inzwischen sind die Briten um Falsettgesangs-, Piano- und Gitarrenkünstler Matthew Bellamy längst Superstars. Zuletzt aber steckten sie in der Identitätskrise. Nach dem Synthie-Pop von „2nd Law“sollte wohl „Drones“eine Rückkehr zum Rock bringen – was nur so halb gelang. Geblieben ist das mächtige Pathos der Texte, die auf „Simulation Theory“nun ein weiteres Mal die Gefahren der Digitalisierung thematisieren.
Dazu drücken Muse musikalisch alle Knöpfe. Rocknummern wie „Thought Contagion“, Poppiges wie „Something Human“, das stadionhymnisch galoppierende Muse-Midtempo („Dark Side“, „Blockades“…), aber auch Songbastarde mit Synthies und Gitarren („Break It to Me“) und Roboterstimme zu Funk („Propaganda“)… – ja, so müssen Muse heute klingen! Und nur weniges ist peinlich wie „Get Up and Fight“oder bloßer Abklatsch wie „Dig Down“aufs frühere „Madness“. Also: Gut! ★★★★✩